»Wir werden ohne Grund verdächtigt«
von
Thomas Seiterich
vom 10.09.2014
Aiman Mazyek: "Es häufen sich Brandanschläge auf Moscheen." (Foto: pa/Balk)
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Publik-Forum: Die Terror-Miliz »Islamischer Staat« verübt im Irak Gräueltaten. Was löst das in den Moscheegemeinden aus?
Aiman Mazyek: Offen gesagt: Mich ärgert diese Frage sehr. Denn die im Zentralrat vertretenen muslimischen Verbände haben diese Terroristen, die den Islam völlig missverstehen und missbrauchen, bekämpft, als Deutschland zu den Terrortaten der IS in Syrien schwieg. Damals waren vor allem Muslime die Opfer des IS-Terrors. Bevor der IS den Irak überfiel, hat die Terror-Miliz in Syrien Tausende Muslime gef
Dr. Wennemar Schweer 15.09.2014:
Es ist sicher gut, dass sich Aiman Mazyek in aller Schärfe von den Fanatikern des IS distanziert, und es ist sicher richtig, wenn er darauf hinweist, dass in Syrien viele Muslime Opfer dieser Terroristen geworden sind. So in die Rolle der Opfer zu schlüpfen entbindet aber nicht von einer kritischen Selbstreflexion. Es wäre zu fragen, warum in vielen Ländern islamische Fanatiker auftreten (Taliban , Boko Haram, Al Shabab usw.). Könnte das damit zusammen hängen, dass der Islam vielfach als die wahre Religion propagiert wird und der Koran als wörtliche Willenskundgabe von Allah? Dann wird es sich schwerlich verhindern lassen, dass Fanatiker auftreten und Sure 8, 13 als göttlichen Auftrag verstehen: "In die Herzen der Ungläubigen will ich Furcht bringen; darum hat ihnen die Köpfe ab und haut ihnen alle Enden der Finger ab!"
Wichtig ist sicher, dass sich die friedliebenden Kräfte in allen Religionen verbünden.
Wennemar Schweer
Klaus Herrmannn 10.09.2014:
Ich kann Herrn Mazyek voll zustimmen, dass allzuoft die terroristische Gewalt mit dem Islam in viele Kommentaren gleichgestellt wird und dies besonders im Internet zu Berichten über die Greultaten der IS. Es kannn nicht sein, dass wir die Ablehnung aus religiöser Sicht allein von den Muslimen erwarten. Ich kam nach dem Interview von Herrn Ahmad Milad Karimi im letzten Publik-Forum, in dem er auf seine Teilnahme an den Kirchen- und Katholikentagen berichtete, auf die Idee, dass es an der Zeit ist gemeinsame Tage mit Juden, Christen und Muslimen zu veranstalten. Dies könnte unter dem Motto stehen "Abrahamitische Friedenstage". Dieses Interview betärkt mich in meiner Ansicht und ich rege die Dachverbände der Religionsgemeinschaften an sich damit zu beschäftigen.