Mehr Mitmachkirche
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Vor vierzig Jahren schien in einem kleinen Ortsteil von Bonn-Bad Godesberg, in dem ich aufwuchs, die katholische Welt noch in Ordnung. Die Kirchen waren gut besucht, obwohl die Pfarrer schon im Rentenalter waren und ihre Predigten langweilig. Viele Gläubige gingen sonntags in die Messe, weil es halt so üblich war und sie es von klein auf nicht anders kannten.
Als Kind waren für mich die Gottesdienstbesuche eine lästige Pflicht. Doch selbst unter diesen Bedingungen habe ich irgendwann angefangen, aufzuhorchen, die rituell vorgebrachten Worte brachten in mir etwas zum Klingen. Aus heutiger Sicht würde ich sagen: Es war die Menschenfreundlichkeit des Glaubens, die mich insgeheim doch interessierte. Der Anspruch des Christentums, die Welt zum Guten zu verändern und Konflikte auf allen Ebenen, in
Paul Haverkamp 07.03.2013, 15:36 Uhr:
Jesus hat seinen Menschendienst als Gottesdienst aufgefasst.
Jesus lehrte als sein Evangelium, wie in dieser Welt mitmenschlich gelebt werden kann. Jesus verkündete keine Lehre, die zu glauben sei, sondern praktizierte eine Existenzform, die gelebt werden will. Diese Vorgabe sollte heute Aufgabe u. Verpflichtung sein – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." (Mt 18,20) – diese Zusicherung Jesu sollten heute gerade Laien selbstbewusst und engagiert vertreten gegenüber Vertretern einer androzentrischen Amtskirche, die um der Perpetuierung ihrer eigenen Macht willen jedes „Aggiornamento“ zu verhindern suchen.
Es gilt, neue Wege bei der Sakramentenerteilung und Glaubensvermittlung zu beschreiten, die dadurch gekennzeichnet sind, dass männl. Kleriker ihre Monopolstellung verlieren und alle(!) Nicht-Kleriker (vor allem auch Frauen) eine gleichberechtigte Position einnehmen.