Der nächste Papst sei der letzte
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Mit seinem Rücktritt hat Benedikt XVI. bewiesen: Auch ein Pontifex Maximus bleibt ein freier Mensch. Er ist nicht total den ewigen Gesetzen seines Amtes unterworfen. Mit dem überraschenden Rücktritt wird ein Zeichen gesetzt: Selbst das Amt des Papstes kann sich, vernünftiger Einsicht folgend, wandeln. Die römische Kirche geht nicht unter, wenn ein »Papst außer Dienst« neben einem neu gewählten lebt. Und Benedikt weiß: Sein Amtsverzicht tut der Kirche gut.
Doch diese kaum zu überschätzende historische Tat wird missverstanden, wenn nicht jetzt eine radikale Reformbewegung folgt: Der nächste Papst muss ein qualitativ anderer sein. Konkret: Dem Amtsverzicht Benedikts muss ein noch größerer Verzicht folgen, nämlich der Verzicht auf die bisherige Gestalt des Papsttums.
Heinz Pütter 19.02.2013, 13:19 Uhr:
Was uns Christen und dem Vatikan fehlt, ist die Nähe Gottes. Das Papsttum hat uns von Gott entfernt.
Ein Guru, der von einem Schüler gefragt wurde, wie er es geschafft hätte, Gottes Nähe zu erreichen, antwortete ihm:"Indem ich mein Herz weiß gemacht habe durch schweigende Meditation und nicht indem ich Papier schwarz gemacht habe durch religiöse Schriften." Und auch nicht, können wir hinzufügen, indem wir die Luft dicht und stickig machen durch Konversation über Spiritualität."
Philipp Kohl 19.02.2013, 09:47 Uhr:
Wenn ein Papst zurücktritt, warum nicht alle Kirchenmitglieder auch? Abstimmung mit den Füßen - hat schon mal funktioniert. Ob´s dann besser wird, weiß man nicht - schlechter auf keinen Fall...
Hanna Leinemann 17.02.2013, 14:28 Uhr:
Danke, Christian Modehn; dazu nur noch: "Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!" (Hermann Hesse, Stufen) -
Heidrun Krismer 17.02.2013, 12:54 Uhr:
Welch wunderbare Vision und Hoffnung! Ich glaube, dass Wunder möglich sind. Gottes Geist wehe kraftvoll!!
Paul Haverkamp 17.02.2013, 09:01 Uhr:
Es wird für die kath. Kirche ohne ein „aggiornamento“ keine Zukunft geben. Die einzige Legitimation für das Papstamt ist die Dienstfunktion. Das heutige Amtsverständnis ist eine Perversion jesuanischer Lebens- u. Denkweise.
Die Überwindung von Papalismus, Realitätsverweigerung u. Reformresistenz werden über die Zukunft der kath. Kirche im 3. Jahrt. entscheiden. Dienst statt Herrschaft – das müsste das Motto eines neuen Papstverständnisses sein. Die monarchischen Herrschafts- und Verwaltungsstrukturen des Papstamtes entziehen sich einer Legitimation durch Jesus.
Wenn Kardinal Sodano Ostern 2010 den Papst mit den Worten huldigte: „Frohe Ostern, Heiliger Vater, frohe Ostern, sanftmütiger Christus auf Erden, die Kirche ist mit dir!", so ist ein solcher Gruß mit der Gleichsetzung von Papst und Christus nicht nur eine Blasphemie, sondern auch der Beweis für eine nur auf Macherhalt ausgerichtete Männerkirche, die die „Zeichen der Zeit“ nicht versteht.