Kardinals-Schach
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Es hat auffällig lange gedauert: Zwanzig Monate nach seiner Ernennung zum zweitmächtigsten Amts-Chef in der römischen Kurie wird Gerhard Ludwig Müller, der Präfekt der vatikanischen Glaubensbehörde, zum Kardinal ernannt. Der ein Meter neunzig große, gelernte Dogmatik-Professor Müller stammt aus dem katholischen Milieu im Bistum Mainz. Sein Vater arbeitete bei Opel in Rüsselsheim am Band. Den Titel »Krawall-Bischof« erwarb sich Müller als Oberhirte des Bistums Regensburg, in dem er als Ortsbischof rüde und Regeln verletzend mit dem gewählten Gremien in der Diözese umsprang. Allerdings bekämpfte der Rabauke Müller auch beinhart die Lefebvre-Traditionalisten, für die der Retro-Papst Benedikt XVI. eine fatale Schwäche hatte.
Paul Haverkamp 15.01.2014, 15:01 Uhr:
Als Bischof von Regensb. war Müller sehr umstritten. Scharfe Kritik gab es, als er einen Pädophilen in der Gemeinde Riekofen erneut als Seelsorger einsetzte. Der Mann wurde rückfällig und verging sich an einem Jungen. Müller lehnte es danach ab, sich zu entschuldigen. Der einzige Vorgesetzte eines Bischofs sei der Papst. „Und von dieser Seite habe ich noch keine Kritik gehört." Die Prügel-Vorwürfe gegen Mixa bezeichnete Müller im Jahr 2010 als „nicht so gravierend".
Dem ehem. ZdK-Präsidenten Hans Maier verbietet Müller aus seinen Lebenserinnerungen kirchlichen Häusern vorzulesen, weil er zu 'Donum Vitae' steht. Die SZ kommentiert zu Recht: „Wer soll eigentlich noch Platz in der katholischen Kirche haben, wenn sie schon einem wie Hans Maier die Tür vor der Nase zuschlägt?“
Die Limburger-Vorgänge sind lt. Müller einer „Medienkampagne“ geschuldet, eine „Erfindung von Journalisten“.
Es bleibt abzuwarten, ob Seiterich mit seiner Franziskus-Euphorie recht behalten wird.