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Stoppt die Papstwahl!

Wer jetzt ein neues Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche wählt, handelt unrechtmäßig. Zu viele Fragen sind offen, zu wenige Reform-Entscheidungen konsequent getroffen. Kirche und Kardinäle brauchen zwei Jahre Zeit, sich zu besinnen! Ein Zwischenruf von Hermann Häring
von Hermann Häring vom 19.02.2013
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Wer sollte künftig auf diesem päpstlichen Stuhl sitzen? Der Theologe Hermann Häring plädiert für ein Moratorium von zwei Jahren: »Unter den aktuellen Bedingungen führt die Papstwahl zu keinem legitimen Ergebnis.« (Foto: Bianchi/Reuters)
Wer sollte künftig auf diesem päpstlichen Stuhl sitzen? Der Theologe Hermann Häring plädiert für ein Moratorium von zwei Jahren: »Unter den aktuellen Bedingungen führt die Papstwahl zu keinem legitimen Ergebnis.« (Foto: Bianchi/Reuters)
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Innerhalb und außerhalb der Kirchen führt die angekündigte Papstwahl zu einer Welle von Wünschen, Reformerwartungen und Vorschlägen zur Person des neuen Papstes. Das zeigt, dass die Menschen von dieser Institution noch viel erwarten. Zugleich aber wird der neue Papst mit übermenschlichen, geradezu messianischen Hoffnungen überladen. Das ist irreal und widerspricht einem schriftgemäßen Petrus-Dienst. Ich fordere deshalb, dass die Papstwahl, die unter den aktuellen Bedingungen zu keinem legitimen Ergebnis führen kann, für zwei Jahre aufgeschoben wird.

Dafür sind folgende Gründe zu nennen:

1. Eine Papstwahl ohne gesamtkirchliche Beteiligung ist nicht hinzunehmen und lässt sich kurzfristig nicht herstellen.

Auch bei großer Nachsicht können die sti

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Raimund Heidrich 03.03.2013, 17:29 Uhr:
Alles hängt am Vaticanum I, das leider vom Vaticanum II ausdrücklich(z.B. in Lumen Gentium 18 und 37) bestätigt worden ist. Ein absolut herrschender und dazu unfehlbarer Papst widerspricht eindeutig dem Evangelium, dem katholischen Erbe des 1. Jahrtausends, der Tradition, der Aufklärung und den Menschenrechten. Leider bleibt Häring gerade in diesem Punkt schwammig.

Paul Haverkamp 20.02.2013, 16:09 Uhr:
So recht Häring mit seinen analysierenden Beschreibungen und wünschenswerten Reformschritten auch hat, konkret werden seine Ausführungen für diese Papstwahl irrelevant bleiben.

Die seit dem 11. Jahrh. gewachsenen Machtstrukturen lassen sich nicht in einem einmaligen „revolutionären Akt“, sondern nur in vielen „evolutionären Reformschritten“ überwinden.

Neben der Basis müssten hier die Bischöfe eine zentrale Rolle spielen. Die Einforderung einer dezentral gelenkten Weltk. böte die Chance, dass zentralistisch- autokratisch-absolutistische Machtstrukturen zugunsten von synodalen Communiostrukturen ersetzt würden. Das Subsidiaritätsprinzip der Urkirche bedarf einer neuen Auferweckung.

Solange jedoch diese Bischöfe weltweit nur in einer Kotau-Haltung sich der röm. Zentrale nähern, wird es keine Reformen geben, die eine Ankunft in der Lebenswirklichkeit der Menschen ermöglichen und der Botschaft Jesu von Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Solidarität ein neues Leben geben.

Thomas Wystrach 19.02.2013, 18:25 Uhr:
Der Beitrag ist interessant, bleibt aber letztlich systemimmanent, unrealistisch und »im Sprung gehemmt«:

Die Forderung »Stoppt die Papstwahl!« ist zwar statt an das kirchenrechtliche zuständige Konklave an eine imaginäre »Notstands-Bischofssynode« gerichtet, die Legitimation der dort versammelten Bischöfe ist jedoch genauso fragwürdig wie die der Kardinäle. Die konsequentere Lösung bleibt unerwähnt: Wer meint, »eine Papstwahl ohne gesamtkirchliche Beteiligung (sei) nicht hinzunehmen«, möge das einfach nicht tun!

Korrekt analysiert Häring: »Eine grundlegende Reform des Papsttums erfordert die Revision nicht nur disziplinärer, sondern auch theologisch dogmatischer Grundlagen.« Allerdings hilft hier sicher nicht »die Kooperation eines kirchenrechtlich hochrangigen Gremiums«, denn die Dogmen des I. Vaticanums sind nicht ein Problem des Kirchenrechts, sondern der Lehre: Der »Primat des Papstes« ist nicht zu relativieren, ohne den Inhalt des Dogmas zu bestreiten. Nur Mut!

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