»Christen müssen selber denken«
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Herr Jörns, Sie halten seit Erscheinen Ihres Buches »Notwendige Abschiede« im Jahr 2004 viele Vorträge. Sie führen viele Diskussionen, vor allem im evangelischen Umfeld. An welchen Punkten Ihrer Theologie entzündet sich dabei Kritik?
Klaus-Peter Jörns: Vor allem in Diskussionen mit Pfarrerinnen und Pfarrern gibt es immer wieder Stimmen, die an der Tradition – auch in ihrer sprachlichen Form – festhalten wollen. Sie glauben, biblische Aussagen »retten« zu müssen. Mir wird dann manchmal vorgeworfen, ich negierte oder missachtete biblische Überlieferungen. Doch ich respektiere die Bibel sehr wohl – als interreligiösen Kanon von Juden und Christen und im christlichen Teil als Zeugnis des Glaubens, der an Jesu Leben und Botschaft gebunden ist. Aber ich sehe die darin überlieferte