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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 16/2022
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Wirtschaft
Globalisierung gerechter gestalten

Die Krise offenbart: Die weltweite Wirtschaftsordnung, wie wir sie kennen, ist an ihr Ende gekommen. Jetzt braucht es eine Agenda für ein faires und nachhaltiges Modell.
von Wolfgang Kessler vom 29.08.2022
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Auslaufmodell Globalisierung: Statt freiem braucht es weltweit fairen Handel. (Foto: pa / dieKLEINERT.de / Peter Maltz)
Auslaufmodell Globalisierung: Statt freiem braucht es weltweit fairen Handel. (Foto: pa / dieKLEINERT.de / Peter Maltz)
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Energie wird knapp und teuer, auch viele andere Preise steigen, Trockenheit bedroht Natur und Ernten, die Gefahr, in Armut zu geraten, steigt – dazu kommen Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten. Zukunftsangst hat die Deutschen im Griff. Dabei ist es eine Illusion zu glauben, dass diese Krise bald vorbei sein wird. Im Gegenteil. Vieles spricht dafür, dass sich ein Wirtschafts- und Wohlstandsmodell dem Ende zuneigt, in dem sich die Deutschen gut eingerichtet haben: Deutschland importiert preiswert fossile Energie, billige Rohstoffe und günstige Konsumwaren aus Niedrigkostenländern – und exportiert dafür teure Technologie in die ganze Welt. Mit dieser Strategie der Globalisierung belegte Deutschland jahrzehntelang einen Spitzenplatz in der Exportweltmeisterschaft. Und erzielte ein Wachstum, das Finanzkonzerne und

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Timon Krause 23.09.2022:
Wolfgang Kessler ist wie immer brillant in seiner Analyse, doch leider reiht sich auch dieser Artikel ein in die große Reihe von Appellen, deren Aufforderungen zum Wandel – »man könnte, die Politik müsste, die Gesellschaften der reichen Länder sollten« – leider keine Änderung bewirken werden. Appellformulierungen müssen meines Erachtens immer auch konkrete Handlungsmöglichkeiten für jedes einzelne Mitglied einer Gesellschaft liefern – beispielsweise den großen Hebel, den jeder von uns in Sachen Geldanlagen und Finanzen hat; hier wird einfach zu selten über dringende, bereits vorhandene Alternativen berichtet.

Friedrich Brachmann 23.09.2022:
Vielen Dank für Ihren Artikel »Globalisierung gerechter gestalten«! Da stimme ich Ihnen voll zu. Letztendlich müssen »Marktkräfte« eingegrenzt und andere Rahmenbedingungen für die Globalisierung ermöglicht werden, die am Wohlergehen der Menschen und der Naturerhaltung orientiert sind. Warum das so schwierig ist, liegt wohl an der behaupteten Eigengesetzlichkeit des Marktes. Diesem System ist mit Ethik allein nicht beizukommen, weil es systemisch auf Wachstum hin getrieben wird. Das gleicht einem Götzendienst (Fetischismus). Das Gegenprogramm wäre eine Ethik des Genug, wie sie reichhaltig und zentral in der Bibel vorgestellt wird. Der Widerspruch könnte größer kaum sein.

Georg Lechner 05.09.2022, 18:15 Uhr:
"Deshalb muss eine offensive Industriepolitik dafür sorgen, dass künftig viel mehr Solarmodule, Windkraftanlagen, Computerchips und Batterien in der Europäischen Union hergestellt werden."
Damit sie auch gekauft werden, gilt das nämliche, wie es hinsichtlich Klimadumping formuliert wurde: "Ansonsten droht die Klimapolitik der Europäischen Union durch die globale Billigkonkurrenz torpediert zu werden."
Damit muss sich die EU von ihrem bisherigen Grundsatz des freien Wettbewerbs verabschieden.


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