»Nicht zu fassen, was Bischöfe gesagt haben«
von
Anne Strotmann
vom 08.11.2018
Auf Augenhöhe? Thomas Andonie (ganz links) überreicht Papst Franziskus Post von Jugendlichen aus Deutschland. (Foto: Vatican Media)
Sie haben bereits ein Digital-Abo? Hier anmelden
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Sie haben noch kein Digital-Abonnent? Jetzt für 0,00 € testen
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
Digital-Zugang für »Publik-Forum«-Print-Abonnenten
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Sie sind kein Print-Abonnent? Jetzt gratis testen
Jetzt direkt weiterlesen:
Digital-Zugang
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Sie sind bereits Digital-Abonnent? Hier anmelden
Sie haben bereits ein Digital-Abo? Hier anmelden
4 Wochen freier Zugang zu allen
PF+ Artikeln inklusive E-Paper
ergänzend zu Ihrem Print-Abo
Sie haben bereits ein Digital-Abo? Hier anmelden
Publik-Forum: Herr Andonie, Sie waren vier Wochen lang in Rom, um an der Jugendsynode teilzunehmen. Wie ist es Ihnen ergangen?
Thomas Andonie: Es war ein Wechselbad der Gefühle. In der Synodenaula saßen rund 350 Leute aus der ganzen Welt, die alle ihren Glauben unterschiedlich kommunizieren und ganz andere Lebenswirklichkeiten haben. Besonders erschüttert hat mich das Statement eines jungen Irakers, der nur einen Wunsch hatte: Frieden. Bei manchen Statements von Bischöfen konnte ich nicht fassen, dass sie das gerade wirklich gesagt haben. Da war ich richtig entsetzt.
Wie sah Ihr typischer Tagesablauf aus?
Andonie: Ich bin um sechs Uhr aufgestanden, dann
Paul Haverkamp 10.11.2018, 13:48 Uhr:
Andonie sagt u.a.: „Im Abschlussdokument steht: „Junge Menschen sind Orte theologischer Erkenntnis.“
Wenn diese Aussage der Grund seiner Hoffnung ist, so sollte er diese Hoffnungsfloskel möglichst schnell vergessen.
Solange diese Kirche androzentrisch, intransparent, autoritär und undemokratisch regiert wird, sollte man sich keiner Hoffnung auf eine Veränderung hingeben.
Die kath. Kirche funktioniert leider seit Jahrhunderten nur noch – um es mit einem von N. Luhmann eingeführten Terminus zu formulieren - als selbstreferentielles System; ein solches System zeichnet sich dadurch aus, dass es operational geschlossen ist und sich in seinen Prozessen nur auf sich selbst bezieht.
Ein autopoietisches System „Kirche“, das nicht bereit ist, den Prozess einer „ecclesia semper reformanda“ einzuleiten und sich stattdessen einigelt als „societas perfecta“, ist nolens volens auf dem besten Weg, durch konsequente Gegenwartsnegierung sich selbst zu obsoleszieren.
Paul Haverkamp
Heidrun Meding 09.11.2018:
Ich befürchte, der Vorsitzende des Bundes der deutschen katholischen Jugend, Thomas Andonie, erliegt einer massiven Illusion.
Warum sollte sich eine Institution wie die katholische Kirche grundlegend ändern, nur weil einige wenige Jugendliche dies von den leitenden Herren in Rom und anderswo verlangen oder gar fordern.
Die Vergangenheit hat mehr als einmal gezeigt, daß die Strukturen dieser Kirche seit Jahrhunderten so stark verhärtet sind, daß ein "Ausbruch ins Freie" undenkbar erscheint.
Eine Organisation, in der nur alte Männer das Sagen haben, kann sich schon von daher nicht wirklich ändern oder reformieren. Warum diese Kirche dennoch Welt-Jugendsynoden veranstaltet, bleibt mir unklar und grenzt an Augenwischerei. Dort und anderswo fehlt die Ernsthaftigkeit der römischen Kurie, sich neuen Erkenntnissen zu öffnen. Wir könnten auch sagen: Gott will es so. Dies dürfte in der Tat zutreffen. Von einer Institution, die die "Kriminalgeschichte des Christentums" zu verantworten hat...