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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 22/2017
Der Inhalt:

Sozialprotokoll
»Ich will ihnen eine letzte Würde geben«

Chamesddine Marzoug, 51 Jahre alt, beerdigt in Tunesien die Toten, die das Mittelmeer anschwemmt
von Gudrun Petersen vom 24.11.2017
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Ich sehe fast jeden Tag Tote hier an der tunesischen Küste. Eigentlich bin ich Taxifahrer, früher habe ich auch als Fischer gearbeitet. Jetzt fische ich Menschen aus dem Meer. Hier in Zarzis werden viele leblose Körper angeschwemmt. Libyen ist ja nicht weit. Von dort versuchen die Menschen mit dem Boot nach Europa überzusetzen. Wegen der Strömungsverhältnisse werden die Toten dann in Zarzis angeschwemmt. Oft sind sie schon vor vielen Wochen gestorben, wenn ich sie finde. Ich begrabe sie eigenhändig, die namenlosen Flüchtlinge. Ich will ihnen wenigstens das geben, was sie zu Beginn ihrer Reise zu finden hofften – dort drüben in Europa: Würde, Respekt und Achtung.

Seit mehr als zehn Jahren mache ich das jetzt schon. Geld bekomme ich dafür keines. Das erwarte ich auch gar nicht. Es ist doch selbstv

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