Gesellschaft
Welche Freiheit wollen wir?
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Die Klimakonferenz und die Pandemie haben bei aller Verschiedenheit in der Sache eine tiefere philosophische Frage gemeinsam. Sie lautet: Welche Freiheit wollen wir? Immer offensichtlicher wird, dass der vorherrschende, auf individualisierte Ansprüche enggeführte Freiheitsbegriff nicht ausreicht, um drängende Menschheitsprobleme zu lösen. Leider hat im allgemeinen Sprachgebrauch die Vorstellung überhand genommen, dass Freiheit vor allem im Freisein von Regelungen, Vorgaben, Normen und Pflichten bestehe. Alle Aufforderungen zum Verzicht, seien sie transzendent oder immanent begründet, stehen unter dem Verdikt der Freiheitsfeindlichkeit. So heißt es verharmlosend mit Blick auf die steigende Inzidenz, der Staat dürfe lediglich ein »Angebot« machen . Und auch bei der ökologischen Krise gilt die M
Josef Mager 17.12.2021:
Glückwunsch zu diesem Kommentar von Michael Schrom! Man sollte ihn allen Politikern und sonstigen Entscheidungsträgern in unserem Land zur Pflichtlektüre machen. Vielleicht finden diese dann den Mut, es nicht allen recht machen zu wollen und Entscheidungen zu treffen, die vielleicht manchem wehtun, aber dem Wohl der Allgemeinheit dienen.
Simon Kirschner 17.12.2021:
Wenn wir schneller aus der Corona-Pandemie herauskommen wollen, müssen wir wegkommen von diesem Autoskooter-Liberalismus, bei dem man sich rücksichtslos austoben kann. Hat diese Haltung nicht dazu beigetragen, dass ein Impfverweigerer, dem seine persönliche Freiheit über allem steht, für selbst verursachte Krankheitskosten über eine Art Vollkasko-Zwangsversicherung versorgt wird? Wir wären sicher weiter, wenn endlich über Kostenbeteiligung für mehr Eigenverantwortung gesorgt wäre. Wer sich beim notwendigen Klimaschutz zu frei benimmt, wird dies inzwischen nicht nur beim Tanken zu spüren bekommen.
Martin Ramschulte 17.12.2021:
Die junge Generation möchte in 25 Jahren frei sein vom augenblicklich produzierten Müll und der dicken Luft. Viele Tausend Generationen sind mit dem jeweiligen Klima mehr oder weniger gut klargekommen. Nur weil Spaßmenschen und Kriegstreiber uns in den letzten 111 Jahren die Hölle heiß gemacht haben, ist es mit den gewollten Freiheiten wohl vorbei. In 25 Jahren werden die meisten Menschen unseren augenblicklichen Lebensstil mit Recht verfluchen. Sie werden merken, dass die meisten von uns ganz miese Egoisten waren!
Annett Mahn 17.12.2021:
Sie vereinfachen komplexe Vorgänge und damit Verantwortlichkeiten zu einem »Gut-Böse-Schema«, womit Sie genau das tun, was sogenannten Populisten und Querdenkern vorgeworfen wird, ja, wofür diese ihre Bezeichnungen aus dem Reich des »Qualitätsjournalismus« erst zugedacht bekamen. Heiligt der Zweck die Mittel? Ich denke: nein. Die ganze Argumentation erscheint mir von Anfang an schief und wird vollends ins Gegenteil verkehrt, wenn »Gott« ins Spiel gebracht wird. Erst in allgemeinen Floskeln vom »Gemeinwohl« räsonierend, muss jetzt noch der Ewige als Fakten- oder Autoritätsargument herhalten. Der Widerspruch, dass nun plötzlich am Individuum (volo ut sis) nicht mehr vorbeizukommen ist, wird durch das Vorschieben von menschlichen Autoritäten wie Adorno oder Augustinus nicht aufgelöst, sondern eher verdunkelt.
Georg Lechner 26.11.2021, 18:19 Uhr:
Ja, Gott und Freiheit sind eng miteinander verknüpft. Gott als die Freiheit der Geringsten in der Gemeinschaft aller zu leben ist die rechte Anbetung Gottes im Geist und in der Wahrheit. Das führt weg von den Allmachtsvorstellungen (besonders der spießbürgerlichen) und den abendländischen Trotzreaktionen gegen einen unberechenbaren Gott (wie von Horst-Eberhard Richter im Buch "Der Gotteskomplex" skizziert) hin zu einer reiferen und zukunftstauglicheren Haltung.