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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 23/2019
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Weihnachten mit ordentlich Wumms

von Claudius Grigat vom 06.12.2019
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Swing. Die Jazzrausch Bigband ist etwas Besonderes. Die vierzigköpfige Combo musiziert nämlich an der Schnittstelle zwischen Jazz und Techno und schafft so akustische Musik mit groovendem Beat und ordentlich Wumms. Damit will sie das Image von Jazz als Musik für eine kleine Gruppe von tendenziell eher grauhaarigen Auskennern gründlich entstauben. Der Gründer und Leiter der Formation, der Posaunist Roman Sladek, begründet das laut Plattenfirma wie folgt: »Der Jazz-Habitus hat viel zerstört. Diese elitäre Verweigerungshaltung, das mangelnde Bewusstsein fürs Publikum.« Das Publikum aber interessiert sich zum Beispiel für Techno. Aber es interessiert sich auch immer für die Romantik der klassischen deutschen Weihnacht. Deshalb hat sich die Jazzrausch Bigband jetzt des überlieferten deutschsprachigen Weihnachtsliedguts angenommen. »Was bei unserem Technoprogramm der Rhythmus ist, sind beim Weihnachtsprogramm die Melodien«, sagt Sladek. Und mit deren Hilfe will er nun – ohne Techno – auch Menschen für den Jazz begeistern, die sonst eher selten mit ihm in Berührung kommen. Statt gerader Beats gibt es hier also Gassenhauer wie »Kling Glöckchen«, »Fröhliche Weihnacht überall« oder »Kommet ihr Hirten« – und zwar im Breitwand-Swing-Format im Stile von Herb Alpert oder Glenn Miller. Selbst »Leise rieselt der Schnee« verliert hier jede Melancholie und lädt zum schwungvollen Tanz um den Weihnachtsbaum ein. Oder zumindest zum behandschuhten Fingerschnippen. »Still« ist auf diesem Weihnachtsalbum gar nichts, stattdessen klingt es wirklich mitreißend.

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