Ein Papst setzt auf Grün
von
Gerhard Endres,
Britta Baas
vom 18.06.2015
Amazonas-Regenwald von oben, geliebt von Papst Franziskus (rechts): Am 18. Juni 2015 stellte der Mann aus Lateinamerika, der jetzt im Vatikan wohnt und regiert, seine Umwelt-Enzyklika vor. Es ist die erste Enzyklika in der Geschichte der katholischen Kirche, die sich radikal der ökologischen Frage annimmt. (Fotos: pa/Spaziani; istockphoto/salparadis)
Sie haben bereits ein Digital-Abo? Hier anmelden
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Sie haben noch kein Digital-Abonnent? Jetzt für 0,00 € testen
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
Digital-Zugang für »Publik-Forum«-Print-Abonnenten
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Sie sind kein Print-Abonnent? Jetzt gratis testen
Jetzt direkt weiterlesen:
Digital-Zugang
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Sie sind bereits Digital-Abonnent? Hier anmelden
Sie haben bereits ein Digital-Abo? Hier anmelden
4 Wochen freier Zugang zu allen
PF+ Artikeln inklusive E-Paper
ergänzend zu Ihrem Print-Abo
Sie haben bereits ein Digital-Abo? Hier anmelden
220 Seiten ist sie stark, und sie ganz zu lesen, bleibt den kommenden Tagen überlassen. Die päpstliche Umwelt-Enzyklika »Laudato Si« wurde heute in den Mittagsstunden in München vorgestellt. Reinhard Marx, der Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, und Markus Vogt, Sozialethiker an der Universität München, analysierten in bemerkenswerter Einigkeit den Text, dessen Inhalt die Welt aufhorchen lässt.
»Wir können seit Wochen beobachten, dass sich die Klimaskeptiker in den Reihen der US-Republikaner und weltweit in Position bringen. Sie rechnen damit, dass Papst
Esther Gisler Fischer 09.07.2015:
@ Antje Schrupp: Dass der Papst ein antiquiertes Frauenbild hat, ist nichts Neues; -da passt die Bezeichnung der Natur als "Schwester" perfekt rein. Was dahinter steckt ist die aristotelische Zweiteilung der Welt in die "Matrix", den Mutterkuchen und die sich daraus erhebenden männlichen Helden; -in dieser Form wohl dann die Technokraten.
Gerhard Loettel 21.06.2015, 13:50 Uhr:
3. Kommentar zu Laudato Si:
Wichtig erscheint mir, dass über die Würdigung der Enzyklika, durch Kardinal Marx als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, die deutschen kath. Bischöfe hinter der Enzyklika stehen. Das sollten sich die deutschen evangelischen Bischöfe zum Vorbild nehmen und gleichlautende Voten abgeben.
Gerhard Loettel 21.06.2015, 13:49 Uhr:
2. Kommentar zu Laudato Si :Wichtig ist, dass Papst Franziskus gegen die konservativen Kreise, als Leugner der Klimakrise,deutlich macht, dass mit hoher Sicherheit davon auszugehen ist, dass der „Klimawandel menschengemacht“ ist. Also Christparteien aller Couleur merkt auf! Gerade auch wenn es um die Bereitstellung und den Konsum „erneuerbarer Energien“ geht. Franziskus verweist auf den falsch verstanden Herrschaftsauftrag Gottes für seine Schöpfung, und sagt, dass die Güter der Erde „Gottes Eigentum“ seien und „allen Menschen“, als der „universellen Familie“, generationsübergreifend zur Verfügung stünden. Das macht noch einmal deutlich, wie wenig Recht der Westen hat, die Menschen im Süden des Globus auszubeuten und mit Krieg zu überziehen. Auch das an die Adresse christlicher Politiker aus der Fraktion der Befürworter von größerer Militarisierung, kriegerischer Einsätze und Eingreiftruppen.
Gerhard Loettel, Pfarrer em., Magdeburg 21.06.2015:
Kommentar 1. Teil zu „Laudato Si“
Diese Enzyklika ist ja ein Paukenschlag im Chorus kirchlicher Verlautbarungen. Da hat uns Evangelischen die katholische Kirche ja wohl links-grün und links-sozialethisch überholt. Wichtig ist, dass von Kirche solch ein Statement überhaupt an die Öffentlichkeit kommt. Wichtig ist, dass die Perspektive des Papstes sowohl die Umweltproblematik als auch die damit zusammenhängende soziale Ungerechtigkeit umfasst. Diese soziale Ungerechtigkeit sieht der Papst sowohl in den Staaten der Industrieländer als auch im Rahmen des Nord-Südgefälles, in Bezug auf die Länder, die von den Industrieländern sowohl ausgebeutet als auch kriegerisch „befriedet“ werden sollen. Hier wäre der Ansatz, wo sich die evang. Kirche – vielleicht die EKD – stärker noch einbringen könnte. Es sollte diese Trias, die zur „Zerstörung des Planeten", und der Menschheit, zu der Aufforderung führen , eine neue sozial gerechtere und ökologisch sinnvolle Weltwirtschaft aufzubauen.
Antje Schrupp 20.06.2015:
Die Natur als "Schwester"? Weil Frauen ja bekanntlich eine größere Nähe zur Natur haben - und von den Männern "beschützt" werden müssen? Nein, also wirklich nicht. Das ist nicht fortschrittlich, das steckt tief in den Paradigmen des 19. Jahrhunderts fest.
Jürgen Fuchs 20.06.2015:
Franziskus ist ein echter Franziskus,
eine Hoffnung für die Zukunft.
Er hat meine volle Unterstützung.
Werner Dierlamm 19.06.2015:
Es ist auch für uns Protestanten sehr hilfreich und wichtig, dass sich Papst Franziskus so eindeutig gegen das "Imperium de Geldes" geäußert hat, und dass er sich nun ebenso eindeutig gegen den "Missbrauch der Natur" wendet. Nun fehlt uns Pazhifisten noch die Enzyklika gegen die mörderische kriegerische Gewalt, die von allen Nationen mit ihrem Militär systematisch vorbereitet wird. Militär ist ein Unrechtssystem auch in Demlkratien. Wenn wir kleinen Leute das sagen - wer hört darauf? Die Worte des Papstes in Rom werden in die ganze Welt gesendet. Sie werden von Millionen Menschen gehört und die Regierungen müssen sich damit auseinandersetzen.
Werner Dierlamm
Bernhard Emunds 18.06.2015:
Die Umweltenzyklika hat manche Schwächen. Sie interessiert sich nicht für Strukturen und Mechanismen, die zu den sozialen und ökologischen Problemen führen, und gleitet in eine allgemeine Zivilsationskritik ab. Doch der Papst stellt sich mit ihr ganz auf die Seite der Entwicklungsländer - kurz vor der Pariser Klimakonferenz: Die Kosten für die Reduktion der Treibhausgase sollen die Industrieländer zahlen! Er begründet das mit einer verteilungspolitischen Sicht der ökologischen Krise.
Mehr in einem ersten Kommentar: http://www.sankt-georgen.de/nbi/news/ansicht/archiv/2015/juni/artikel/umweltenzyklika-klartext-gen-norden/
Dirk Baas 18.06.2015:
Starkes Papst-Papier, und eine bemerkenswert hellsichtige Analyse. Doch ob die Enzyklika wirklich die Hirne der Mächtigen der Welt erreicht, darf bezweifelt werden. Leider.