Kunst & Politik
Kunst, die Gerechtigkeit will
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Die Wahrheit steckt in diesem Raum«, sagt Niculescu Păun und deutet auf die Arbeiten, Tafeln und Bildschirme der Ausstellung »Three Doors« im Frankfurter Kunstverein. Sein einziger Sohn, Vili Viorel, wurde am 14. Februar 2020 von einem rassistischen Attentäter erschossen. Mehrmals hatte Vili den Notruf gewählt, während er den Täter mit dem Auto verfolgte. Der hatte zuvor schon auf sein Auto geschossen. Er kam nicht durch. »Für meinen Sohn war die Polizei nicht da«, sagt der Vater. Er glaubt, dass sein Sohn andernfalls noch leben könnte und vielleicht auch fünf weitere Opfer. Die Staatsanwaltschaft hält das nicht für plausibel. Ein Ermittlungsverfahren gab es nicht. Dies ist bei Weitem nicht die einzige offene Frage zu dieser Nacht. Niculescu Păun sagt, die Staatsanwaltschaft möge diese Ausstellung besuchen und sich »ric
Georg Lechner 28.06.2022, 12:38 Uhr:
Wenn man Kunst als Mut zur Lücke versteht, dann sind die ausgestellten Objekte als Beweisstücke zu bezeichnen. Dennoch ist es richtig, sie im Rahmen von Kunstausstellungen zu präsentieren. Denn ebenso wie (erkannte) Lücken regen sie zum Nachdenken an.
Nachdenken - und daraus resultierend ein Aufarbeiten - ist aber wichtig, sonst finden Gesellschaften nicht den Weg in eine bessere Zukunft. Anstöße dazu liefern Enthüllungsbücher wie "Das Schachbrett des Teufels" (des US-Historikers David Talbot, der sich mit den Verbrechen der Dulles-Ära befasste) wie auch Krimis mit kritischem Blick auf die Praktiken von Polizei und insbesondere Geheimdiensten, die zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommen wie die Ausstellung und dieser Artikel.
David Talbot benannte denn auch explizit die Rolle des früheren CIA-Chefs Allen Dulles beim Skandal, dass der frühere Geheimdienstchef Hitlers hinter der Ostfront, Reinhard Gehlen, der erste BND-Chef wurde.