Soziales
Kleine Rente, früher Tod
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Deutsche Wirtschaftsinstitute haben der Bundesregierung jetzt eine Erhöhung des Rentenalters auf 69 Jahre vorgeschlagen. Doch dieser Vorstoß ist viel zu pauschal – und entsetzlich unsozial.
Klar: Die Menschen werden immer älter, die geburtenstarken Jahrgänge kommen ins Rentenalter, wenige Erwerbstätige müssen für zu viele Rentenbezieher aufkommen. Und »nach der Bewältigung der Corona-Krise wird die Wirtschaftspolitik vor der Herausforderung stehen, die Staatsfinanzen wieder auf eine solide Basis zu stellen«, begründen die Institute ihren Vorstoß.
Die Sorge der Ökonomen ist also durchaus berechtigt, doch ihr Lösungsvorschlag macht deutlich, dass sie alle nur auf bequemen Bürosesseln sitzen. Sonst wüssten sie, wie es ist, als Stahlarbeiter mit 68 Jahren am Hochofen zu s
Georg Lechner 28.08.2021, 17:50 Uhr:
Der Vorstoß für eine Erhöhung des Renteneintrittsalters ist schon angesichts der Jugendarbeitslosigkeit unsozial. Außerdem wollen die Unternehmen ältere Arbeitnehmer möglichst loswerden - und wovon sollen die bis zur Anspruchsberechtigung auf die Rente leben?
Angesichts der Unfähigkeit/ Unwilligkeit der nationalstaatlichen Regierungen der EU, Steuergeschenken an die Konzerne wie Apple oder Amazon einen Riegel vorzuschieben und mit Transparenzregelungen gegen Steuerflucht, Geldwäsche und Bilanzbetrug vorzugehen, ist das Jammern über Finanzprobleme lächerlich. Denn die Steuergeschenke bedingen EU-weit jährlich Mindereinnahmen von ca 825 Milliarden € (Schätzung von EP-Vizepräsident Othmar Karas), ähnlich hoch sind die Entgänge durch Steuerflucht via Briefkastenfirmen (siehe Schätzung in "Panama Papers").