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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 11/2022
Der Inhalt:
Religion & Kirchen

Wertebasierte Außenpolitik
Warten auf Baerbock

Die deutsche Außenministerin will Werte in den Mittelpunkt ihrer Politik rücken. Wenn sie glaubwürdig bleiben will, sollte sie sich bald um Missstände in Europa und die Aufarbeitung der deutschen Kolonialzeit kümmern. Ein Kommentar.
von Ulrike Scheffer vom 08.06.2022
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Diese Erklärung des deutschen Außenministeriums hat es in sich: Menschenrechte seien keine interne Angelegenheit von Staaten. Das gelte auch für China, hieß es da Ende Mai nach dem Chinabesuch der UN-Menschenrechtskommissarin. Und weiter: Außenministerin Baerbock habe gegenüber dem chinesischen Außenminister Wang Yi die Aufklärung der gravierenden Vorwürfe über schwerste Menschenrechtsverletzungen in der Region Xinjiang gefordert. Konkret geht es um die rücksichtslose Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren. So klare Worte hat man aus Deutschland, aus Rücksicht auf die wirtschaftliche Abhängigkeit von China, selten gehört. Doch das soll sich ändern. Nicht nur im Verhältnis zu Peking.

Die Grünenpolitikerin Annalena Baerbock will grundsätzlich genauer hinschauen, ob Staaten, zu denen

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Georg Schützler 08.07.2022:
Da ist die Außenministerin Annalena Baerbock grad mal ein halbes Jahr im Amt und wurde, wie auch viele andere Politiker und Politikerinnen, von diesem entsetzlichen Ukrainekrieg überrascht. Und da muss sie sich im Kommentar von Ulrike Scheffer anhören: »Wertebasierte Außenpolitik sieht anders aus«, »Menschlichkeit gehört auch zu einer wertebasierten Außenpolitik« und »Wenn Baerbock glaubwürdig sein will, muss sie hier ebenso Tacheles reden wie mit China.« Meinen Sie, mit solcher Schreibe irgendetwas Positives zu bewirken? Würdigen Sie doch erst mal, was Annalena Baerbock in der kurzen Zeit alles geleistet hat.

Martin Böttger 08.07.2022:
Ohne die Lage auf Lesbos kleinreden zu wollen: Die Menschenrechtsverletzungen der Volksrepublik China wiegen viel schwerer als die Griechenlands. Zudem ist für Flüchtlingsfragen an der EU-Außengrenze nicht die deutsche Außenministerin zuständig, sondern der stellvertretende Kommissionspräsident der EU, Margaritis Schinas. Er ist zufällig Grieche. Deswegen müsste die Überschrift des Artikels nicht »Warten auf Baerbock«, sondern »Warten auf Schinas« heißen.

Georg Lechner 09.06.2022, 15:52 Uhr:
Eine weitere Baustelle für eine wertebasierte Politik ist die Aufarbeitung der völkerrechtswidrigen Kriege 1999 und 2003. Hier sind die noch lebenden Verantwortlichen vor dem Tribunal in Den Haag anzuklagen.

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