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Richard Bähr.

So besser oder so besser? Testen, ausprobieren, auf Bewährtes setzen und Neues wagen: Meine Arbeit als Geschäftsführer von Publik-Forum
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Bei Publik-Forum bin ich 1983 direkt nach dem Studium im Alter von 25 Jahren eingestiegen: offiziell mit einem Halbtagsjob für Anzeigen und Werbung, aber eigentlich mit dem »Geheimauftrag« mitzuhelfen, den zu dieser Zeit schwer angeschlagenen Verlag zu sanieren und Publik-Forum wieder auf einen Vorwärtskurs zu bringen.

Ich habe in Bonn und Münster Theologie studiert. Mein Interesse galt der angewandten Befreiungstheologie. Jahrelang war ich Mitstreiter der Mittelamerika-Solidaritätsbewegung, und mit anderen zusammen habe ich 1981 die Christliche Initiative Romero gegründet. Theorien finde ich spannend, doch bin ich stets auf der Suche nach Handlungsmöglichkeiten. In meiner Diplomarbeit »Glaube, Geschichte und Theologie der Kirche in El Salvador« bringe ich dies zum Ausdruck.

Als Abiturient und junger Theologiestudent habe ich mir nicht vorstellen können, Kaufmann wie mein Vater zu werden. Aber das Organisieren und die Lust am Gestalten sind mir offensichtlich doch in die Wiege gelegt worden. Ich bin dankbar, dass ich bis heute meine Talente für die Inhalte, die mir richtig erscheinen, einsetzen darf. Harald Pawlowski, unser langjähriger Chefredakteur und heutiger Ehrenherausgeber, beschrieb mich einmal als einen »grenzüberschreitenden Bewegungsaktivisten mit einer außerordentlichen Geschäftsnase, der die Mittel der Kommunikationstechnik und des ausgeklügelten, zielgruppenorientierten Marketings für die Existenz und den Aufstieg von Publik-Forum zu mobilisieren weiß«. Das empfinde ich als ein großes Kompliment, es spornt mich an, meine „Spürnase“ auch weiterhin für Publik-Forum einzusetzen.

Wichtige und spannende Aufgaben als Verlagsleiter und Geschäftsführer waren für mich bisher: Der Umzug in die Krebsmühle von Frankfurt nach Oberursel, einschließlich Um- und Ausbau, Einführung einer modernen Verlagsverwaltungssoftware mit vielen anregenden und aufreibenden Fachdiskussionen mit Programmierern. Es folgte der Aufbau der hausinternen Layout-Abteilung, die Einführung eines modernen Redaktions- und Gestaltungsprogramms. Gerne denke ich auch an unsere Kampagnen, beginnend mit Strom ohne Atombis hin zum Credo-Projekt, an die Mitarbeit beim KirchenVolksBegehren

All dies ermöglichte uns, die verkaufte Publik-Forum-Auflage von 19.000 auf rund das Doppelte zu zu steigern.

Jetzt stehen neue Aufgaben an: Die verkauften Auflagen vieler Zeitschriften stagnieren oder sind rückläufig. Davon ist auch Publik-Forum nicht verschont. Die Fragen, die wir beantworten müssen, lauten: Wie schaffen wir es, dass sich Publik-Forum in der veränderten Medienlandschaft behaupten und auch weiter finanzieren kann?

Und meinen Geheimauftrag, von dem ich anfangs schrieb, habe ich schrittweise »abgearbeitet«. Fertig werde ich wohl nie damit sein, stets die Lage von Publik-Forum zu verbessern. Diese Herausforderung betrachte ich weiterhin als große Aufgabe.

Ach ja, ich koche leidenschaftlich, rudere auf dem Main und reise gerne..

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