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Die Ware Pflege

Immer mehr spekulative Finanzinvestoren kaufen Pflegeheime. Oft mit bitteren Folgen. Die Politik schweigt – nicht ohne Grund. Kesslers Kolumne
von Wolfgang Kessler vom 09.06.2018
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Gute Betreuung?: Bei Übernahmen von Heimen steht für Finanzinvestoren nicht die Pflege im Mittelpunkt, sondern die Rendite, meint Publik-Forum-Chefredakteur Wolfgang Kessler  (Foto: pa/zerocreatives)
Gute Betreuung?: Bei Übernahmen von Heimen steht für Finanzinvestoren nicht die Pflege im Mittelpunkt, sondern die Rendite, meint Publik-Forum-Chefredakteur Wolfgang Kessler (Foto: pa/zerocreatives)
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Unter dem Stichwort »Pflegenotstand« wird über vieles diskutiert, was wichtig und richtig ist. Aber eines wird gerne verschwiegen: Dass immer mehr Pflegeheime an private Betreiber verkauft werden. Zu diesen privaten Betreibern zählen zunehmend Finanzinvestoren. Das kann Folgen haben: Denn Finanzfonds sind nicht in erster Linie an Pflegebedürftigen interessiert, sondern an der Rendite, die sie abwerfen.

Alternde Gesellschaft lockt Finanzinvestoren

Der Pflegemarkt einer älter werdenden Gesellschaft wie der deutschen wird für weltweit agierende Finanzinvestoren offenbar immer attraktiver. Das zeigen allein zwei große Geschäfte aus dem Jahre 2017: Die US-amerikanische Finanzgesellschaft Nordic Capital, eines der weltweit größten Beteiligun

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Hanna Leinemann 02.07.2018, 17:43 Uhr:
Meine volle Unterstützung, Herr Kessler. Nur bei einer möglichen Erhöhung der Beiträge bitte ich zu berücksichtigen, daß es leider immer noch Höchstbeiträge gibt. Erreicht die jemand, bleibt es bei diesem Beitrag, egal, wie hoch die Einkommen sind. - Es wäre erst einmal klarzustellen, daß der bestehende Beitragssatz von jedem Einkommen erhoben wird ohne Höchstgrenze; denn die Pflege ist eine öffentliche Aufgabe der gesamten Gemeinschaft. -

Doris Rüb 21.06.2018, 15:32 Uhr:
Sie haben ja so Recht, Herr Kessler.

Ich selbst bin schwer chronisch krank und wenn ich Pech habe, bin ich ein paar Jahren ein Pflegefall. Vielleicht könnte ich dann die Pflege sogar finanzieren - trotz Minirente. Ich habe versucht, so gut es eben geht, vorzusorgen. Aber gegen diese Investoren komme ich natürlich nicht an.
Ich habe jetzt einen sehr kleinen Pflegedienst, bei dem der Chef auch mitarbeitet und dem man wirklich keine Geldgier vorwerfen kann, aber die kämpfen sehr und ich kann Ihnen nur wünschen, dass sie überleben.
Davor hatte ich einen profitorientierten Pflegedienst gehabt, der mit Frauen aus dem Baltikum arbeitete. Die durften jeweils drei Monate nach Deutschland, sind wahrscheinlich katastrophal bezahlt worden und waren wegen des Dauerwechsels sehr anstrengend.

Es ist zwar unwahrscheinlich, trotzdem hoffe ich, dass die Politiker kapieren, was sie da anrichten und angerichtet haben.

Eleonore Hillebrand 11.06.2018:
...und das sollen sie dann in jüngeren Jahren auch noch selbst bezahlen...

Die Aufkäufe von Pflegeinrichtungen müssen gestoppt werden und zunächst einmal - wie Sie sagen - die Gewinnmöglichkeiten staatlich begrenzt werden.
Wenn der Staat Pflegegesetze herausgibt, dann ist er verpflichtet, den Geschäftemachern per Gesetz das Handwerk zu legen.
Ich habe 15 Jahre meinen dementen Mann zu Hause gepflegt und bin so gerade über die Runden gekommen, denn einmal im Jahr habe ich ihn in Kurzzeitpflege ins Heim gegeben, weil ich eine Auszeit brauchte. Dauernde Heimpflege hätte unsere finanziellen Möglichkeiten gesprengt, abgesehen davon, dass ich es auch nicht gewollt haben würde. Mein Mann ist inzwischen verstorben.
Bitte, bleiben Sie dran!
Herzliche Grüße
Eleonore Hillebrand

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