Die Sucht selbst bleibt ausgeklammert
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Ulla Rhan/Lina Rhan
Lieber high als stinknormal?
Ein Buch über Drogen. Kösel. 126 Seiten. 10,20 EUR
Eine Süchtige, inzwischen erwachsen, und ihre Mutter erzählen jeweils aus ihrer Sicht Linas Weg durch die Welt der Drogen. Der bewusst benutzte Jargon der Drogenkonsumenten macht auf den ersten Blick einen coolen Eindruck, ein Schocker wie »Die Kinder vom Bahnhof Zoo« kann das Buch dabei nicht werden. Dafür fehlen die reißerischen Elemente. Stattdessen dümpelt es zwischen Rauschanekdoten und platten Ratschlägen. Wie der Blick des Kaninchens auf die Schlange heftet sich der Blick auf die bösen Drogen, nicht auf das süchtige Verhalten selbst, oder auf das soziale Umfeld. Diees wird außerdem noch, wie nach dem Duktus des Buches zu erwarten, fast glorifiziert. Linas Werdegang ist dennoch gut beschrieben, nachvollziehbar, und der aufmerksame Leser findet viele Hinweise auf ausgesparte wichtige Aspekte der Suchtkarriere. Die stecken allerdings im Text, nicht in den augenscheinlich konstruierten »Tagebuch«-Auszügen oder gar den vorverdauten Sprüchen am Rand des Textes, die man aus den Illustrierten beim Friseur kennt. Das Buch richtet sich gezielt an Jugendliche. Positiv ist dabei, wie unaufgeregt an das Thema herangegangen wird, wenn auch wichtige Begriffe wie zum Beispiel Abhängigkeit nur unzureichend geklärt und abgegrenzt werden. Drogenkonsumenten wird das Buch wenig Neues bieten, vielleicht deren Eltern, wenn die sich denn mit der Welt ihrer Kinder überhaupt ernsthaft auseinander setzen wollen. Geeignet ist das Buch wohl hauptsächlich für die jungen Menschen, die sich gerne lesend mit Drogen beschäftigen.