Leserbrief
In menschlicher Sprache
Zu: »Die Bibel ist nicht Gottes Wort« (23/2023, Seite 42)
Die Überschrift halte ich für unvollständig. Als Religionslehrer am Gymnasium war ich oft mit dieser Frage konfrontiert. In vielen Gesprächen hat sich herausgeschält, was Professor Norbert Lohfink so bezeichnet hatte: »Die Bibel ist Gottes Wort in menschlicher Sprache.« Das erklärt zum Teil die vielen biblischen Ungereimtheiten, über die manche stolpern. Als Lektor sage ich in diesem Sinne: »Zeugnis vom Wort des lebendigen Gottes«. Die Gemeinde erhob niemals Widerspruch und hat verstanden.
Norbert Lindemann, Neustadt/Weinstraße
Herzlichen Dank an die Redaktion von »Publik-Forum«, als evangelischer Pfarrer lebte ich weitgehend in der Vorstellung, dass die evangelische Kirche wesentlich progressiver sei als die katholische. In manchen Bereichen hat sich das gewaltig geändert. Dazu gehören ganz gewiss auch Beiträge in Publik-Forum wie »Die Bibel ist nicht Gottes Wort« von Joachim Negel. Ein evangelischer Verfasser würde mit so einer Aussage in Württemberg heftig angegriffen. Ulrich Kadelbach, Stuttgart