120 Jahre Migration - und alles beim Alten
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Ulrich Herbert
Geschichte der Ausländerpolitik in Deutschland
C. H. Beck. 442 Seiten. 29,90 e
Der Freiburger Zeithistoriker Ulrich Herbert legt in dem 2001 neu verlegten Werk eine fundierte Studie über die staatliche Ausländerpolitik der vergangenen 120 Jahre vor. Erschreckend sind seine Belege der langen Tradition von Fremdenfeindlichkeit, angefangenen mit der Massenausweisung von Polen im Deutschen Kaiserreich 1885. Der Erfolgsstory integrierter »Ruhrpolen«, preußisch-deutscher Staatsbürger aus dem Westteil Polens, setzt Herbert die politische Unterdrückung polnischer Wanderarbeiter entgegen. Deutlich wird, dass das »ius sanguinis« schon vor einem Jahrhundert verheerende Konsequenzen hatte. Der fast ungebrochenen Arbeitsmigration nach Deutschland wird das Fehlen staatlicher Instrumentarien zur Einbürgerung entgegengestellt. Nicht minder zeithistorisch interessant ist die Darstellung über Zwangsarbeiter im Ersten Weltkrieg ab 1914, als Probelauf für den Zweiten Weltkrieg. Doch der Zeithistoriker will weder eine Kontinuität postulieren, noch Prognosen für die Zukunft wagen. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass wir es seit über einhundert Jahren mit den gleichen Fragestellungen und Frontlinien zu tun haben.