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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 2/2010
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft
Der letzte Brief

Die Wunderkinder von Caracas

Sie sind jung, sie sind arm und kennen Drogen und Gewalt. Sie spielen Beethoven, Mozart und Bach und öffnen sich damit ein Fenster zu einer anderen Welt
von Knut Henkel vom 29.01.2010
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Wilfredo Vincente, der Maestro, hebt die Arme und beginnt noch einmal von vorne. Laut summt er die Melodie, die die Kinder auf ihren Geigen nachspielen sollen. Holprig ziehen die Kleinen den Bogen über die Saiten und es klingt nicht viel besser als ein Katzenkonzert zu mitternächtlicher Stunde. Aber schließlich steht der Maestro mit seinen Schülern noch ganz am Anfang. Vor gerade sechs Wochen hat Wilfredo begonnen, die fünf- bis sechsjährigen Knirpse beiderlei Geschlechts an das Streichinstrument heranzuführen. Jedes der gut fünfzehn Kinder, die in dem Übungsraum der Schule José Martí im Herzen von Caracas sitzen, hält ein nagelneues Saiteninstrument unter dem Kinn, und mehr oder weniger elegant wird der Bogen über die Saiten geführt.

María, ein Mädchen in der ersten

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