Toleranz im Wandel der Zeiten
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Von seiner Geschichte her geht es beim Begriff Toleranz um das Miteinander und wechselseitiges Aushalten von verschiedenen Bekenntnissen und religiösen Überzeugungen. Doch selbst für Martin Luther, der dafür eintrat, dass niemand gegen sein Gewissen handeln solle, und von den Herrschern verlangte, dass sie nicht über die Herzen zu regieren hätten, war nicht vorstellbar, dass in einer territorialen Herrschaft verschiedene Glaubensrichtungen nebeneinander existieren können. Der Augsburger Religionsfriede (1555) stellt den ersten Kompromiss her: Das Reich bleibt im Streit der christlichen Konfessionen »neutral«. Die Herrscher der einzelnen Fürstentümer bestimmen je die Glaubensrichtung (»Cuius regio, eius religio«). Andersgläubige können das Land verlassen und werden nicht mehr bestraft.