Ditib: Zweifel am Neuanfang
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Der neue Vorstand des türkisch-islamischen Dachverbands Ditib, der größten islamischen Organisation in Deutschland, die rund 860 Moscheegemeinden unterhält, hat versichert, einen »Neuanfang« zu starten. Man werde sich verstärkt der religiösen Erziehung von Jugendlichen widmen. Ditib fühle sich in seinem Bemühen, Brücken zu bauen, von der deutschen Mehrheitsgesellschaft und von Journalisten ungerecht behandelt. Neu gewählter Vorsitzender ist Kazim Türkmen. Auf die Frage, ob man größere Autonomie von der türkischen Religionsbehörde Diyanet anstrebe, sagte er, Diyanet werde der Ditib »als Quelle ihrer spirituellen und religiösen Referenz auch weiter eine wichtige Stütze sein«. Türkmen arbeitet als Botschaftsrat für religiöse Angelegenheiten an der türkischen Botschaft in Berlin. Politiker kommentierten die Wahl kritisch. Sevim Dagdelen, Vize-Fraktionschefin bei der Linkspartei, sagte, mit dem neuen Vorstand sei die Ditib »mehr denn je ein verlängerter Arm Erdogans«. Es sei eine klare Provokation, dass mit »Ahmet Dilek als Vizevorsitzendem ausgerechnet der Chef der Spitzel-Imame wiedergewählt wurde«. Der Staat sollte die Zusammenarbeit mit Ditib beenden. Ähnlich äußerte sich der Grünen-Politiker Volker Beck. Dagegen sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums, man sehe die Entwicklung zwar kritisch, doch der Gesprächsfaden sollte »unbedingt erhalten« werden. 19 Ditib-Imamen war im Jahr 2017 vorgeworfen worden, Anhänger der Gülen-Bewegung ausspioniert zu haben.