Angst vor Frauenpower in der Schweiz
Die Bischöfe der deutschsprachigen Schweizer Bistümer Basel, Chur und Sankt Gallen haben in einem gemeinsamen Brief alle Seelsorgenden dazu aufgerufen, sich an die offiziellen liturgischen Regeln zu halten: »Die Gläubigen haben ein Recht auf Gottesdienste, die den Regeln und Formen der Kirche folgen.« Anlass zu dem Schreiben waren nach Aussage des Sankt Galler Bischofs Markus Büchel die Diskussion rund um den Abschiedsgottesdienst der Theologin Monika Schmid im August und ein Fernsehauftritt der Seelsorgerin Charlotte Küng-Bless. Schmid hatte bei dem Gottesdienst konzelebriert und mit einem Priester zusammen die Einsetzungsworte bei der Eucharistie gesprochen. Küng-Bless hatte erklärt, sich vorstellen zu können, Sakramente zu spenden. Das Schreiben der Bischöfe sah sie nun als Ausdruck der Angst. »Die Dynamik ist nicht abschätzbar, wenn ich offen sage: Wer frei von Verstößen gegen das Kirchenrecht ist, werfe den ersten Stein«, so Küng-Bless.