Zur mobilen Webseite zurückkehren
Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 2/2025
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft
Leben & Kultur

Leserbrief
Kein Zwang zu leben

vom 21.01.2025
Artikel vorlesen lassen

Zu: »Pro & Contra: Soll palliative Versorgung Suizidbeihilfe einschließen?« (22/2024, Seite 8)

Für sehr viele sterbenskranke Menschen gehört es zu ihrer Würde, dass ein Versterben im Kreise ihrer Lieben im häuslichen, vertrauten Umfeld möglich ist. Die meisten Menschen in Deutschland versterben einsam in Krankenhäusern und Pflegeheimen ohne palliative Versorgung. Begleitung durch ein spezielles ambulantes Palliativteam (SAPV) haben vor ihrem Tod nur etwa 15 Prozent erhalten, Zahlen für die palliative Versorgung durch Hausärzte und -ärztinnen liegen nicht vor. Der Vorschlag von Thomas Sitte, schwerkranken Menschen an ihrem Lebensende »Nicht-Ärzte für den assistierten Suizid zu empfehlen«, die diese Begleitung »sauber, preiswert, verfügbar und leidfrei durchführen können«, ist äußerst respektlos und wenig achtsam. Matthias Thöns erwähnt »absurde Medikamentencocktails«. Als Internist, Kardiologe und Palliativmediziner stimme ich ihm zu, dass es »fachärztliche Kompetenz braucht, wenn die Hilfe zur Selbsttötung wirklich sicher und leidlos sein soll«, und keine Nicht-Ärzte. Wenn schwerstkranke Menschen mit einer unheilbaren Erkrankung nicht mehr weiterleben wollen, müssen wir diese selbstbestimmte, freiverantwortliche Entscheidung respektieren – auch in der Palliativversorgung. Es kann keinen Zwang zum Weiterleben geben. Und wir dürfen diese schwächsten Menschen in ihrer Not nicht allein lassen und an unpersönliche Sterbehilfeorganisationen verweisen. Als bekennender evangelischer Christ begrüße ich die Duldung des assistierten Suizids etwa in den von-Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Dr. Matthias Salefsky, Aschaffenburg

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 02/2025 vom 24.01.2025, Seite 62
Bruder Fluss, Schwester Kuh
Bruder Fluss, Schwester Kuh
Warum wir uns von einer menschenzentrierten Weltsicht verabschieden müssen

Kommentare und Leserbriefe
Ihr Kommentar
Noch 1000 Zeichen
Wenn Sie auf "Absenden" klicken, wird Ihr Kommentar ohne weitere Bestätigung an Publik-Forum.de verschickt. Sie erhalten per E-Mail nochmals eine Bestätigung. Der Kommentar wird veröffentlicht, sobald die Redaktion ihn freigeschaltet hat. Auch hierzu erhalten Sie ein E-Mail. Siehe dazu auch Datenschutzerklärung.

Mit Absenden des Kommentars stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer Daten zur Bearbeitung des Kommentars zu. Zum Text Ihres Kommentars wird auch Ihr Name gespeichert und veröffentlicht. Die E-Mail-Adresse wird für die Bestätigung der Bearbeitung genutzt. Dieser Einwilligung können Sie jederzeit widersprechen. Senden Sie dazu eine E-Mail an [email protected].

Jeder Artikel kann vom Tag seiner Veröffentlichung an zwei Wochen lang kommentiert werden. Publik-Forum.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus anderen Gründen inakzeptabele Beiträge nicht zu publizieren. Siehe dazu auch Netiquette.
Publik-Forum
Publik-Forum
Einen Moment bitte...
0:000:00
1.0