Bischof kritisiert Tierfabriken – Bauern empört
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Mit seiner Kritik an der industriellen Massentierhaltung hat sich der Berliner Erzbischof Heiner Koch heftige Kritik eingehandelt. Koch sprach in einem Radiobeitrag anlässlich der »Grünen Woche« von teilweise »katastrophalen Zuständen in den großen Tierfabriken«. Er appellierte auch an die Konsumenten: »Wenn es um Tiere geht, sollten wir uns nicht als ›Verbraucher‹ verstehen. Denn hier gibt es nichts zu verbrauchen, sondern hier gilt es, die Würde der Geschöpfe zu achten, auch wenn sie uns zur Nahrung dienen.« Viele Landwirte reagierten empört: Sie fühlten sich verurteilt. Der Deutsche Bauernverband warf Koch in einem offenen Brief vor, der Erzbischof zeichne mit seiner »beweislosen« Anklage ein »Bild, das mit der realen Welt unserer von Familien betriebenen Landwirtschaft« nichts gemein habe. Sie erinnere an »alternative Fakten«. Koch stellte daraufhin klar, seine Kritik habe sich an diejenigen gerichtet, die ihrer Verantwortung gerade nicht nachkämen und nicht an »die große Mehrheit der Bauern«, die ihrem Beruf mit »großer Verantwortung vor Gott, der Schöpfung und den Menschen nachgehen«. Die Grüne Woche wurde wie jedes Jahr von Protesten begleitet. Tausende Bauern demonstrierten gemeinsam mit Umwelt- und Tierschützern gegen eine kapitalistische Landwirtschaft und für eine umwelt- und tierfreundlichere Neuausrichtung. Einige Hundert Gegendemonstranten sprachen von »Bauernbashing«.