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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 3/2018
Der Inhalt:

Die dunkle Seite der Moral

Der Wiener Theologe Ulrich H. J. Körtner über Fake News, Hypermoral und den Mangel an Visionen
von Michael Schrom vom 09.02.2018
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Publik-Forum: Herr Professor Körtner, Sie werfen den Kirchen vor, dass sie zu oft moralisieren. Dürfen sich die Menschen von den Kirchen etwa keine Aussagen zu Moral und Ethik erwarten?

Ulrich H. J. Körtner: Zunächst muss man zwischen Moral und Ethik unterscheiden. Ethik fragt nach den Gründen für moralisches Handeln. Moral ist letztlich die Unterscheidung von Gut und Böse. Wir Menschen leben nicht einfach unser Leben, sondern haben es bewusst zu verantworten. Dabei hilft die Moral. Moral hat aber auch eine riskante Seite, die nicht außer Acht gelassen werden darf. Denn die Unterscheidung zwischen Gut und Böse führt leicht dazu, dass Menschen geächtet werden, deren Handlungsweise anderen nicht gefällt. Am Ende heißt es dann nicht: Das war eine schle

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