Von Monstern und Mäusen
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Pop. Keiner besingt das (West-) Berliner Lebensgefühl so schön lakonisch wie Sven Regener. Der Frontmann von Element of Crime, auch bekannt durch Romane wie »Herr Lehmann« und »Neue Vahr Süd«, wirkt wie ein mürrisch-melancholischer Stadtspaziergänger, dessen ironische Beobachtungen sich auf geniale Weise in Musik verwandeln – so auch auf dem neuen Album der Band. Die Hommage an die Berliner U-Bahn, an die aus der Zeit gefallenen Trinker, an Partygänger oder mysteriöse Frauen: All das ist nicht neu. Und doch wirken die zwölf Songs frisch und originell. Auch musikalisch kommt keine Langweile auf: Durch üppige Streicherarrangements fallen die Chansons opulenter aus. Mal drängt sich eine aufgekratzte Blaskapelle in den Vordergrund, mal findet man Anleihen an Soul, Folk und Wiener Schrammelmusik – und ist im nächsten Moment allein mit Regeners knarziger Lyrik. Das Großartige dabei: Was so unsortiert und leicht dahingeworfen scheint, kreist immer wieder um das Motiv der Vergänglichkeit. Die sei ja, so Regener in einem Interview, die »große Kränkung« des Menschen. Aber dafür »haben wir ja die Kunst, um uns damit zu versöhnen«.Oder eben diesen so augenzwinkernden wie hintergründigen Kommentar zur condition humaine.