Leserbrief
Atomkraft und das Klima
Zu: »Übel ohne Halbwertszeit« (1/22, Seite 11)
Zum Kommentar über die Übel der Atomenergie möchte ich ergänzen, dass diese nicht nur wegen der Risiken und Gefahren abzulehnen ist, sondern auch aus Klimagründen. AKWs haben Bauzeiten von zehn, zwölf Jahren und mehr. Während dieser Zeit werden große Mengen an Stahl und Beton verarbeitet, die beide zu einem sehr hohen CO2-Ausstoß führen und damit das Klima weiter aufheizen – anstatt den CO2-Ausstoß möglichst schnell herunterzufahren. Es ist außerdem eine Illusion, dass der Betrieb eines AKWs CO2-frei wäre, gar nicht zu reden von den Zwischen- und Endlagerungen. Bis AKWs fertig sein werden, ist es fürs Klima leider zu spät. Oskar Luger, A-Oberfellabrunn
Nachhaltig? Abgesehen von der oft dauerhaften Landschaftszerstörung der Lagerstätten wachsen die Uran-Erze nicht nach. Was allenfalls nachwächst, sind die von radioaktiver Strahlung geschädigten Menschen im Uran-Bergbau. Das steht aber nicht im Einklang mit den von der EU so oft beschworenen Werten wie den allgemeinen Menschenrechten der körperlichen Unversehrtheit. Und schließlich das bislang unbekannte Endlager! Wenn es denn ein solches gäbe, das einige Hunderttausend Jahre wirklich dicht hält – ganz zu schweigen von den Warnschildern, die auch dann noch verstanden werden sollten. In Tschernobyl sind sie jetzt schon verrostet! Die Gefahr, die von radioaktiver Strahlung ausgeht, ist langfristig, aber nicht nachhaltig. Henning Kaufmann, Frankfurt am Main
Publik-Forum EDITION
»Das Ende des billigen Wohlstands«
Wege zu einer Wirtschaft, die nicht zerstört.»Hinter diesem Buch steckt mein Traum von einer Wirtschaft, die ohne Zerstörung auskommt. / mehr
Zur Lösung des Problems, den hohen Bedarf an Energie der modernen Zivilisation ökonomisch und ökologisch sinnvoll zu decken, ist die vielversprechende Weiterentwicklung der Atomtechnik unverzichtbar. Die meisten Industrienationen haben das erkannt. Deutschland hat sich ohne Not von seiner ehemaligen Expertise auf diesem Feld verabschiedet. Auch wenn die Sonne genug Energie auf die Erde schickt: Ihre technische Nutzung im benötigten Ausmaß ist eine Illusion. Andreas Schiebe, Bad Neustadt