Leserbrief
Keine Wiederholung!
Zu: »Was da kommen mag« (1/2023, Seite 12-16)
Das eigentlich Tragische an der Situation, in der sich Deutschland, Europa und letztlich der ganze Planet befinden, ist, dass sich viele der jetzigen Missstände schon lange abzeichneten und sich Regierungen und Wähler – hierzulande vor allem während der Ära Merkel – die Dinge schöngeredet haben. Was die Entwicklung in der Russlandpolitik angeht, wurde zudem vergessen, dass Frieden immer ein zartes Pflänzchen ist, welches gehegt und gepflegt werden sollte. Wäre dies statt des antivisionären Abwartens und Auf-Sicht-Fahrens die Agenda gewesen, müsste jetzt nicht gegen die daraus resultierenden Auswirkungen angerudert werden. Parallelen zu dem auch sehr ausführlich beleuchteten Krisenjahr 1923 sind leider nicht mehr zu übersehen. Dieses führte bekanntlich schleichend zum Desaster und mündete in die brutalste Ära, die die Welt bis dato erlebt hat. Mit all dieser Erfahrung und der heutigen künstlichen Intelligenz sollte man doch meinen, dass Ähnliches nie wieder geschehen dürfte. Wir müssen alles dafür tun, die sehr angespannten Lagen auf vielen Ebenen nicht weiter eskalieren zu lassen, dass sich nach nun 100 Jahren die Geschichte nicht wiederholt. Ulrich Herzau, Berlin