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Tattoos für einen Neuanfang

Schätzungsweise jede dritte Frau in Russland erfährt Gewalt durch ihren Partner. Die Tätowiererin Schenja Zachar verwandelt ihre Narben
von Sascha Montag Text: Diana Laarz vom 10.02.2023
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Schenja Zachar zeichnet mit rotem Filzstift Wellenlinien auf den Unterarm einer Frau. Die Frau auf dem Hocker sagt: »Toll! Genau so möchte ich es haben.« Dann setzt Zachar die Tätowiermaschine an. Die Frau heißt Nastja. Und eigentlich hatte sie nie ein Tattoo gewollt. Aber da waren diese Narben auf ihrem Unterarm, parallele weiße Striche, mit Querlinien, wo die Wunden hastig genäht wurden. Diese Narben wollte Nastja nicht mehr sehen.

Schenja Zachar hat ihr Tattoostudio in Ufa, einer Millionenstadt in Russland, am Fuß des Uralgebirges. Das Studio besteht aus einem Zimmer, es läuft Rockmusik. Ihre Gäste begrüßt sie mit einer innigen Umarmung. Zachar ist eine gute Tätowiererin. Sie gewinnt Preise auf Festivals. Vor einigen Jahren hat sie ihrer Kunst aber noch einmal eine neue Bedeutung verliehen. I

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