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Ein befreiungstheologischer Zwischenruf

von Thomas Breuer vom 24.02.2006
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Christoph Albrecht
Den Unterdrückten eine Stimme geben
Edition Exodus. 478 Seiten. 39 EUR

Zwei Tage vor Bischof Romero in El Salvador, am 22. März 1980, wurde in Bolivien ein Jesuit wegen seines Einsatzes für die Armen und die Menschenrechte von Militärs ermordet. Es war Luis Espinal, ein im Franco-Spanien aufgewachsener Katalane, der seine Heimat 1968 als 36-Jähriger verlassen hatte, um vor allem als Journalist in dem von sozialen Gegensätzen geprägten Land in Südamerika besonders der indigenen Bevölkerung in den Bergbauregionen durch Bewusstseinsbildung solidarisch zur Seite zu stehen. In seinem Kampf gegen die von Unrecht und Korruption geprägten Strukturen schreckte Espinal auch vor Polemik nicht zurück. Seine Devise lautete: »Eine Religion, die nicht den Mut hat, für den Menschen zu sprechen, hat auch nicht das Recht, für Gott zu sprechen. Darum ist es logisch, dass die Kirche stört, wo sie die schweigende Allianz mit jeder Art von Unterdrückung bricht.« Der Schweizer Jesuit Christoph Albrecht, der bei einem Aufenthalt in Bolivien einer lebendigen Verehrung Espinals begegnet war, hat seinem getöteten Mitbruder ein engagiertes Porträt gewidmet. Aus der Betrachtung seines Lebens leitet er Perspektiven für eine christliche Existenz in einer antagonistischen Welt ab: ein befreiungstheologischer Zwischenruf in einer von Wellness-Spiritualität geprägten Zeit!

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