Brasilien: Jugend fordert Recht auf Konsum
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In Brasilien sorgt die Jugendbewegung Rolezinhos für Schlagzeilen. Über soziale Netzwerke organisieren sich Tausende Jugendliche und versammeln sich in Einkaufszentren. Nicht, um zu zerstören, sondern, um präsent zu sein. In Scharen laufen sie singend durch die Einkaufszentren, die von der reichen brasilianischen Oberschicht als Rückzugsräume angesehen werden. Afro-Brasilianer aus den Vororten werden in den luxuriösen Einkaufszentren als fehl am Platz wahrgenommen. Die Polizei greift hart durch: Mit Tränengas und Gummigeschossen, Pfefferspray und Verhaftungen geht sie gegen die jungen Leute vor. Doch die Konsumwünsche einer neuen, aufstrebenden Mittelschicht können nicht länger ignoriert werden. Denn auch die Bewohner der Favelas, der Armenviertel, verfügen inzwischen über eine gewisse Kaufkraft. Sie wollen sich nicht länger an den Rand der Gesellschaft drängen lassen, sondern fordern ihr Recht auf Konsum ein. Gleichzeitig setzen die Jugendlichen ein Zeichen gegen den Alltagsrassismus und die Klassengesellschaft des Landes. Im Hinblick auf die anstehende Fußball-WM und die Präsidentschaftswahlen im Oktober haben die Aktionen durchaus eine politische Dimension.