Viel Protest gegen päpstliche Chinapolitik
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Katholische Wissenschaftler, Anwälte und Menschenrechtler aus Hongkong, Großbritannien und den USA haben in einem offenen Brief an katholische Bischofskonferenzen weltweit dazu aufgerufen, die Verhandlungen des Heiligen Stuhls mit China zu überdenken. In dem Schreiben mit bislang 1140 Unterschriften warnen die Unterzeichner vor nicht mehr rückgängig zu machenden Fehlern. Sie seien »tief schockiert und enttäuscht« über eine mögliche Einigung zwischen dem Vatikan und Peking sowie eine mögliche Anerkennung von sieben »patriotischen« chinesischen Bischöfen durch den Papst (Publik-Forum 3/2018, Seite 41). Zur katholischen Kirche in China gehören Gläubige und Geistliche der sogenannten »Patriotischen Vereinigung«, die von der Regierung in Peking kontrolliert wird, sowie Priester, Bischöfe und Gemeinden, die allein Rom treu und von den Behörden nicht anerkannt sind. Allerdings sind die Grenzen zwischen »offizieller« und »Untergrundkirche« vielfach fließend. Seit 1957 bestehen zwischen dem Vatikan und der Volksrepublik China keine diplomatischen Beziehungen mehr. Vor knapp vier Jahren wurden Gespräche aufgenommen. Nun spekulieren Medien über einen »Durchbruch«. Strittig ist vor allem, wer Chinas Bischöfe ernennt – der Papst oder die Regierung. Die Protestierenden fordern, dass »alle Bischöfe vom Heiligen Vater« ernannt werden müssen. Die Regierung dürfe »keine Rolle beim Auswahlprozess spielen«. Die ohnehin schikanöse Religionspolitik Chinas werde durch Kompromisse nur noch schlimmer.