Hoffen, bangen und durchhalten – mit Eisenteilen im Bein
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Roman. Ein Unfall beim Fußballspiel mit dem Enkel, komplizierter Beinbruch, Operation mit Spinalanästhesie – so beginnt die Erzählung von Caritas Führer. Die Protagonistin Fanny hat Angst – Angst, nicht aus der Narkose zu erwachen; Angst, gelähmt zu sein; Angst vor den weiteren Operationen am Bein, das sich wie ein Fremdkörper anfühlt und aus dem Eisenteile ragen: Fixateur externe. Doch Fanny erfährt auch Trost vom Klinikpersonal, von Besuchern, Briefen, Anrufen. Fanny ist verheiratet mit Niklas, einem Pfarrer, dem sie in der Gemeindearbeit zur Seite steht. Nun wird sie aus allem Engagement gerissen und hat nur noch Kraft für sich selbst. Beispielsweise um die Abscheu gegenüber der Mitpatientin zu überwinden oder um sich abzugrenzen von der »Munterkeit der Therapeutin«. Sie macht die »traumatische Erfahrung«, beschädigt, eingeschränkt, versehrt zu sein, und fragt sich, ob jede Verletzung eine »geheime Ursache« habe, tiefliegende Zweifel oder eine Warnung offenbare. Fanny findet einen anderen, vielleicht naiveren Glauben an Gott, den »allerobersten Chefarzt«, den man darum bitten darf, dass die Ärzte auch ja alle Schrauben wieder rauskriegen. Und sie redet auch mit dem »tapferen« Bein. Daneben gibt es weitere Umbrüche: Niklas geht in den Vorruhestand. Sie ziehen aus dem dörflichen Pfarrhaus in eine kleinere Stadtwohnung. Die Klimaveränderungen und die Pandemie erschrecken. Privates und Globales greifen ineinander. Bei aller Schwere ist diese Geschichte leicht und mit wohltuendem Humor geschrieben. Und am Ende erkennt Fanny, wie ein Gemeinschaftsgefühl, das sie mitgestiftet hat, zurückwirkt und neue Kraft verleiht.