Kirchentag lehnt Palästinenser-Ausstellung ab
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Eine Gruppe prominenter Christen um den ehemaligen Generalsekretär des Ökumenischen Kirchenrates Konrad Raiser kritisiert, dass die Ausstellung »Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948« nicht auf dem evangelischen Kirchentag im Juni gezeigt werden soll. »Diese Ausstellung ist auf früheren Kirchentagen schon gezeigt worden. Angesichts der neuen, uns beunruhigenden Israel/Palästina-Krise halten wir es für wichtig, sie erneut zur Diskussion zu stellen«, heißt es in der Erklärung, die unter anderem von Ruth Misselwitz, Heino Falcke und Joachim Garstecki unterzeichnet ist. Beantragt hatte die Ausstellung der Verein »Flüchtlingskinder im Libanon«. Der Verein sei für den Markt der Möglichkeiten beim Kirchentag zugelassen, erklärte Kirchentags-Sprecherin Milena Vanini gegenüber Publik-Forum, aber mit der Einschränkung, dass die Ausstellung nicht gezeigt werde. Denn diese wähle eine bewusst einseitige Perspektive auf die Staatsgründung Israels. Als Veranstalter habe man die Erfahrung, »dass zugespitzte einseitige Darstellungen Diskussionsräume von Beginn an schließen.« Der Verein »Flüchtlingskinder im Libanon« will Verständnis für die Anliegen der Palästinenser wecken; dazu gehöre ein Wissen um Flucht und Vertreibung bei der Staatsgründung Israels (siehe Kommentar auf Seite 11).
Gisela Habekost 04.05.2023, 11:27 Uhr:
Ich wäre empört über die Ablehnung der Ausstellung auf dem Kirchentag! Welches unrealistische Israel-Bild wird dann vermittelt? Ich war mehrfach in Israel - das Unrecht gegenüber den palästinischen Menschen schreit zum Himmel und ist gegen jedes Menschenrecht. Die Haltung Deutschlands gegenüber Israel ist beschämend. Die Ausstellung und damit einhergehende Informationen gehören gerade auf den Kirchentag und wären Zeichen eines selbstbewussten Umgangs miteinander auf Augenhöhe. Wie lange will die Kirchen noch blind sein auf diesem Auge? Im Übrigen: eine Ausstellung ist dazu da, Fakten anzuzeigen und nicht zu werten. Das Urteil dieser Situation kann sich dann jedeR selbst bilden.
Ich unterstütze Palästina wo es nur geht. Zitat Bischof Tutu: "Wenn du dich in ungerechten Situationen neutral verhältst, hast du die Seite der Unterdrücker gewählt."
G. Habekost