Leserbrief
Alle Bürger zählen
Zu: »Lohnt es sich, kleine Parteien zu wählen?« (2/2025, Seite 8-9)
Wahlen sind die wichtigste Möglichkeit der Mitsprache. Bisher war ich der Meinung, ungültig wählen genügt, um die großen Parteien aufzurütteln. Den öffentlichen Diskussionen und Äußerungen aller »großen« Parteienvertreterinnen und -vertreter ist aber etwas entgegenzusetzen. Die Vertreterinnen und Vertreter der »kleinen Parteien« und deren Wählerinnen und Wähler sind auch Bürgerinnen und Bürger unseres Landes. Ich muss und kann mich informieren und nach meinem Gewissen entscheiden. Damit muss ich dann auch leben und die Mehrheiten akzeptieren. Hinzu kommt noch, dass man sowieso nicht mehr wissen kann, welche Koalitionen nach der Wahl eingegangen werden. Helga Gruber, publik-forum.de
Was nicht gesagt wurde: Die Stimmen sind nicht verloren, wenn die gewählte Partei über 0,5 Prozent bei der Bundestagswahl bekommt. Dann nämlich kommt sie in den Genuss der Parteienfinanzierung: Und mit dem Geld kann sie weiterhin politische Arbeit leisten. Jan Fredricks, publik-forum.de
Wenn es »um nichts geht«, dann ist das Wählen kleiner Parteien für meine Begriffe nicht dramatisch. Mit Blick auf das Ende der Weimarer Republik geht es heute darum, möglichst alles zu tun, um eine nationale rechte Herrschaft zu vermeiden. Gerade in den östlichen Bundesländern ist es nach meiner Meinung geboten, dass sich demokratische Parteien in gemeinsamen Listen zusammentun, um ins Parlament einzuziehen. Alle, die unter der Fünf-Prozent-Marke sind, nützen sonst indirekt nur denen, die im Parlament vertreten sind und dort derzeit leider vor allem den national gesinnten Rechten. Peter Walny, München