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Johanna will nicht heilig werden

Für sie gibt es keinen Gott, der die Geschicke der Welt lenkt
von Hans-Jürgen Benedict vom 10.03.2000
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In der Schlussszene von Brechts Heiliger Johanna der Schlachthöfe fällt ein ungeheuerlicher Satz, der mir jedes Mal einen Schrecken versetzt, wenn ich ihn höre: Darum wer unten sagt, dass es einen Gott gibt / und ist keiner sichtbar / und kann sein unsichtbar und hülfe ihnen doch / den soll man mit dem Kopf auf das Pflaster schlagen / bis er verreckt ist.

Dieser harte gottesleugnerische Satz wird gesprochen von der Heldin, dem Leutnant der Heilsarmee, Johanna Dark. Sie hat schmerzhaft lernen müssen, dass die in bester Absicht den Armen erwiesene Güte folgenlos sein kann, weil sich an den ausbeuterischen Verhältnissen nichts ändert. Die Arbeiter liegen weiter zu Tausenden auf der Straße.

Nun wollen die Fleischfabrikanten Chicagos zusammen mit der Heilsarmee die sterbenskranke Johanna als Trösterin der Armen gewissermaßen hei

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