Was ist die Aufgabe der Regierung?
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Michael Oakeshott
Zuversicht und Skepsis
Zwei Prinzipien neuzeitlicher Politik. Alexander Fest Verlag. 270 Seiten. 58,? DM
Mit »Zuversicht und Skepsis« erwartet den Leser in deutschsprachigem Erstdruck ein Werk des in seiner Heimat intensiv diskutierten Politikwissenschaftlers Michael Oakeshott (1901-1990). Bei uns bislang wenig bekannt, war Oakeshott seit 1951 immerhin Lehrstuhlnachfolger des einflussreichen Politologen Harold Laski (1893-1950) an der London School of Economics, liberalkonservativer Denker in der Tradition eines E. Burke und Hobbes-Spezialist. Der Autor thematisiert in dem erst in seinem Nachlass entdeckten Werk die nach seiner Überzeugung zentrale politische und politikwissenschaftliche Frage, die sich historisch und philosophisch gleichermaßen aufdrängt: »Was soll die Aufgabe einer Regierung sein, die in der von uns für richtig gehaltenen Weise zusammengesetzt und autorisiert ist?« Damit setzt sich Oakeshott von den oft in der politischen Philosophie vorherrschenden Ansätzen ab, in denen es in der Regel um Fragen nach der Legitimität von Machterwerb und Herrschaft geht. Er wendet sich vielmehr den Fragen nach den tatsächlichen Gestaltungsmöglichkeiten der Politik zu. Der Autor zeigt in seinem jetzt vorliegenden Werk zwei wesentliche Zugänge: »Politik der Zuversicht« nennt er den Zugang derjenigen, die eine in Erlösungs- oder Prosperierungsrichtung argumentierende Politik bestreiten wollen, also in einer teleologischen Perspektive. »Politik der Skepsis« hingegen nennt er denjenigen Ansatz - und der ist auch sein eigener ?, der lediglich eine pragmatische, immer nur gerade zureichende Erfolgsperspektive für politisches Handeln der Regierenden konstatiert. Nicht zuletzt angesichts der Aktualität einer allgemein verbreiteten Modernisierungsskepsis, aber auch wegen der gehaltvollen und sprachlich beeindruckenden Argumentation ist diesem Werk auch in Deutschland eine breite Leserschaft und eine intensive Rezeption zu wünschen.