»Gott entmündigt die Welt nicht«
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Bonhoeffer hatte erwartet, dass mit der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges auch die Gestalt des abendländischen Christentums zu Ende gehen werde. Und dessen Funktion als Religion der Gesellschaft mit einem rechtlich privilegierten Raum der Kirche.
Den tieferen Grund dafür sah er in der seit Renaissance und Aufklärung heraufkommenden »mündigen Welt«. Sie würde ihr Leben selbstständig, autonom gestalten. Der »Arbeitshypothese Gott« und der Religiosität, wie sie sich in der europäischen Neuzeit entwickelt hatten, würde sie nicht mehr bedürfen. Als ich 1952 in den Dienst einer Kirche in der DDR trat, ermutigte mich Bonhoeffers Sicht. Denn sie vermittelte mir auch ein wenig das Gefühl, mit der Vorhut des wandernden Gottesvolkes in das Zeitalter der Säkularisierung einzutreten. Zu lernen war bei ihm vor allem: dass die Kirche der »mün