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Straftäter resozialisieren statt wegsperren

von Klaus Hoffmann vom 11.03.2005
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Thomas Bender/
Thomas Auchter (Hg.)
Destruktiver Wahn zwischen Psychiatrie und Politik
Psychosozial-Verlag. 362 Seiten. 29,90 EUR

Die Faszination der Gesellschaft durch Gewalt, abgebildet und ausgebeutet in allen Medien, steht im Widerspruch zu einem einschlägigem Zeitgeist. Dieser hält das Wegsperren gefährlicher Straftäter für wesentlicher als deren Resozialisierung. Gerade in den USA ist deutlich, dass diese repressive Tendenz nicht nur auf brutale Weise inhuman ist. Denn letztlich kommt sie die Gesellschaft auch sehr viel teurer als ein therapeutischer Ansatz. Und sie ist ungleich gefährlicher. Deliktrückfälle sind bei nicht therapeutisch begleiteten und behandelten Straftätern viel häufiger. - Das vorliegende Buch führt in diese Fragestellungen aus therapeutischer Sicht ein. Dabei herrscht der angesichts der politisch gewünschten Entstaatlichung verständliche Pessimismus vor, dass sinnvolle Behandlungen kaum möglich seien. Dies sowie die Ausklammerung gruppenanalytischer Ansätze mit ihrer Betonung der Zusammenarbeit mit der Justiz und der Öffentlichkeit schwächen das Buch. Auch leuchtet es dem selbst im Maßregelvollzug tätigen Rezensenten nicht ein, praktische psychotherapeutische Arbeit mit psychisch gesunden, aber auch mit kranken Delinquenten mit Falldarstellungen Hitlers anzureichern. Die Entdämonisierung dieser wichtigen Alltagsarbeit gerade angesichts der immer wieder schrägen Sicherheitsdiskussion wäre hier angebracht.

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