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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 5/2010
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft
Der letzte Brief

Frei von der Angst vor diesem Leben

von Bettina Röder vom 12.03.2010
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Geburtstag an einem Freitag – das war für Reinhold Halbleib als Junge der Horror. »Da mussten wir siebenjährigen Würstchen zum Pfarrer gehen, um uns Dispens erteilen zu lassen. Das war ein einstündiges Gespräch darüber, ob ich auch brav bin.« Für den Gewerkschafter, der in Fulda aufwuchs, war das »grauenhaft«. Der christliche Glaube hat ihm in seiner Kindheit Angst gemacht. »Über Sex zu reden, das war die Todsünde«, sagt der Familienvater, der heute in Erfurt lebt. Sein Glauben schwand, »irgendwann war alles taub in mir«.

Als er zum Studium der Volkswirtschaft nach Frankfurt am Main ging, zu Zeiten der 68er, da hörte er zum ersten Mal etwas über die Nazis, aber auch über verlogene Kirchenobere. Doch Halbleib wagte nicht, aus der Kirche auszutreten. Seiner Mutter wollte er das nicht antun

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