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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 5/2015
Der Inhalt:
Dossier

Armand Franklin

Haiti: Ein Mystiker versöhnt Kulturen. Er lässt Verfeindete gemeinsam wohnen und arbeiten
von Thomas Seiterich vom 13.03.2015
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Seitdem er denken kann, kämpft Armand Franklin gegen den Rassismus, die tiefe Spaltung Haitis sowie gegen die Abhängigkeit seiner Nation von der Entwicklungshilfe. Der 1947 geborene Ordensbruder, Mystiker und Agrarrevolutionär gründet 1976 die befreiungstheologische Ordensgemeinschaft Kleine Schwestern und Kleine Brüder der Menschwerdung. Frère Armand arbeitet für die Versöhnung der Bossales, der auf dem Land in Armut lebenden Schwarzen, und der regierenden Kultur der Mulatten. Der Urmythos der schwarzen Bossales besteht in der heroischen Flucht der Sklaven, die in den Bergen eine Kultur des Widerstandes und der Verweigerung begründeten. Die städtischen Mulatten dagegen gehen auf jene Sklaven zurück, die Weiße unter ihren Vorfahren haben. Sie erben nach der Vertreibung der weißen Kolonialherren 1804 die Herrschaft. Braune Mulatten beuten fortan die Schwarzen aus. Der Kampf untereinander bekommt bis heute seine besondere Färbung durch die Religion: Viele Haitianer sind Christen, doch auch der Voodoo-Kult blüht. Armand Franklin führt beide zusammen – Christentum und Voodoo, Mulatten und Schwarze –, in erfolgreichen Agrar- und Wohnsiedlungen. »Christentum und Voodoo müssen sich nicht bekämpfen, sondern respektieren«, sagt er.

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