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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 5/2018
Der Inhalt:

Vorgespräch
Ist Rache süß?

Wie gehen Menschen mit Rachegelüsten um? Der Theologe Kurt W. Schmidt veranstaltet eine Tagung, die sich mit der Rache in Oper, Literatur und Film beschäftigt
von Sandra Hämmerle vom 09.03.2018
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Publik-Forum: Rache ist ein starkes archaisches Gefühl. Ist es deswegen ein Tabuthema, über Rachegedanken zu sprechen?

Kurt W. Schmidt: In der Literatur und der Kunst ist Rache kein Tabu. Sie ist auch nicht einfach ein archaischer Trieb, sondern ein Zeichen dafür, dass unser Gerechtigkeitsempfinden gestört wurde. Heute leben wir in einem Rechtsstaat, in dem wir die Ausführung von Gerechtigkeit an den Staat übertragen. Nur wenn das System funktioniert, können wir die Rachegedanken im Griff halten. Wenn diese es aber nicht schaffen, Gerechtigkeit herzustellen, bleibt das Gefühl von Unrecht und das Bedürfnis nach Rache. Das ist besonders in der Kunst ein beliebtes Thema.

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