Hälfte der Menschheit in Klima-Gefahrenzone
Der neue IPCC-Bericht (Intergovernmental Panel on Climate Change) zeichnet eine verheerende Zukunft, der Weltklimarat schlägt Alarm: Die Erderwärmung stellt demnach eine steigende Bedrohung für das menschliche Wohlergehen und die Gesundheit der Erde dar. UN-Generalsekretär António Guterres sagte, der Report sei ein »Atlas des menschlichen Leids und eine vernichtende Anklage gegen das Versagen der Klimapolitik«. Knapp die Hälfte der Menschheit lebe in der Gefahrenzone, und viele Ökosysteme seien bereits unumkehrbar zerstört. Es sei essenziell, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Dafür müssten die G20-Staaten jetzt aus der Kohleförderung aussteigen. Die Ergebnisse im Überblick:
Europa muss mit Hitzewellen und Trockenheit rechnen. Als größtes Risiko gilt eine höhere Sterblichkeit der Europäer bei steigenden Temperaturen. Sinkende Ernteerträge, Wasserknappheit, Überschwemmungen und der Anstieg der Meeresspiegel drohen, die Brandgefahr dehnt sich aus.
Afrika: Die Artenvielfalt nimmt ab, ebenso das Wirtschaftswachstum. Zunehmen werden die Todesfälle infolge von Dürren. Für die Landwirte werden sich Anbauzeiten verkürzen, der Wasserstress erhöht sich.
Asien: Die Zahl der Hitzewellen nimmt zu, die Gefahr von Überschwemmungen steigt. Im Himalaya schmelzen die Gletscher. Das hat Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung: Das Angebot an Essen und Trinkwasser schrumpft, der Hunger weitet sich aus. Auch Durchfall, Denguefieber und Malaria breiten sich aus.
Amerika: Nordamerika drohen der Anstieg des Meeresspiegels und schwere Stürme. Auch die Trockenheit wird größer. In Mittel- und Südamerika verschlimmern Waldrodungen und der Abbau der Bodenschätze die Lage. Soziale Ungleichheit, Armut und Bevölkerungswachstum behindern Anpassungsstrategien (siehe Seite 11).