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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 5/2024
Der Inhalt:

Leserbrief
Unbegreiflicher Gott

vom 23.05.2024
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Zu: »Ein Gott der Liebe – und des Zorns« (3/2024, Seite 39)

Wer von Gott redet, sollte dies stammelnd tun, denn Gott lässt sich nur schwer (wenn überhaupt) in Worte fassen. Wir sollen uns kein Bild von ihm machen, heißt es in der Bibel. Die Ausführungen von Joachim Negel, der den »liebenden« mit dem »zornigen« Gott vergleicht und beide Gottesbilder gegeneinander ausspielt, sind für mich nicht überzeugend. Laut Platon strebt der Mensch zum Guten, weil er seinen Seelenfrieden sucht – nicht, weil er sich »in Furcht und Zittern« um das Heil im Jenseits zu bemühen hat. Die Bezeichnung »Zorn Gottes« führt in die schreckliche, meinem Verständnis von Christentum widersprechende, Angst vor der Hölle. Mit dieser Angstmache hat sich die Kirche schuldig gemacht. Jesus hat die Liebe Gottes für uns konkret erfahrbar gemacht, indem er als Mensch unter Menschen die heilenden Tugenden verkörperte: Respekt gegenüber allen Menschen, Gerechtigkeit, Klugheit, Mut, Einsatz für Diskriminierte und Ausgestoßene, Vertrauenswürdigkeit. Er hat uns vorgelebt und den Weg gewiesen, wie Seelenfrieden zu erreichen ist. Hans-Joachim Schemel, München

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 05/2024 vom 08.03.2024, Seite 62
Mehr Waffen oder mehr Worte?
Mehr Waffen oder mehr Worte?
Über Wege zum Frieden in der Ukraine

Gott ist die Liebe, Gott ist zornig! – Woher weiß man das? Nicht reflektiert wird, dass dies mythologische Aussagen sind, Produkte menschlicher Projektionen, dessen also, was Menschen von Gott erwarten. Kann man überhaupt »objektiv«, wie wenn man Fakten wüsste, über den unbegreiflichen schöpferischen Wirklichkeitsgrund, den wir Gott nennen, sprechen? Erfahrungen des Glaubens sind da etwas ganz anderes; sie sind vielschichtig und gehen mich etwas an. So spricht Jesus in Bildern und Gleichnissen ganz subjektiv von dem Gott, den er erfahren hat, und richtet sein Leben und Sterben auf diesen Gott aus. Die Jünger erkannten, dass da der unfassbare Gott, der »Ich-bin-da« (Jahwe) ganz nah, ja gegenwärtig war. An dieser und anderen Erfahrungen sollte sich eine Theologie »von unten« orientieren, nicht an dem, was man von Gott zu wissen meint. Frithjof Ringler, Würzburg

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