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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 6/2010
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft
Der letzte Brief

Die Sehnsucht und der Schatten

Sexuelle Übergriffe in der katholischen Kirche: Der Papst zeigt sich selbstgerecht. Zunehmend infrage gestellt wird jetzt die Zölibatsverpflichtung – auch von Bischöfen
von Hartmut Meesmann vom 26.03.2010
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Diese große Chance hat Benedikt XVI. auf ärgerliche Weise vertan. In seinem mit Spannung erwarteten Hirtenbrief an die irischen Katholiken findet sich kein Wort zu den vielen sexuellen Übergriffen durch katholische Priester in Deutschland. Kein Wort über konkrete strukturelle Maßnahmen, die jetzt weltweit in der Kirche anstehen. Kein Wort zur Verantwortung des Vatikans selbst.

Der Papst findet deutliche Worte des Bedauerns und der Reue –, die ja wohl selbstverständlich sind. Er wirft den irischen Bischöfen Fehlurteile und mangelnde Leitungskompetenz vor. Zugleich aber, und das ist das Fatale, formuliert er Anklagen, die von Selbstgerechtigkeit und einem gehörigen Schuss Weltfremdheit zeugen.

Was hat zu den sexuellen Übergriffen geführt, die die katholische Kirche in

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