Die Scheinblüte

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Für die Bundesregierung ist die Welt in Ordnung. Aus ihrem Armuts- und Reichtumsbericht liest sie heraus, dass es um die soziale Gerechtigkeit in Deutschland viel besser steht als allgemein angenommen. In den steigenden Aktienkursen sieht sie die Vorboten eines Wirtschaftsaufschwungs und eine Bestätigung ihrer Politik.
Niemand hat etwas gegen gute Nachrichten, würden sie durch die tatsächlichen Entwicklungen belegt. Doch genau dies ist nicht der Fall. Ein halbes Jahr vor den Bundestagswahlen verdreht die Regierung die Fakten und verdrängt unbequeme Fragen, um in der Öffentlichkeit gut dazustehen.
Ein Beispiel dafür ist der Umgang mit dem Armuts- und Reichtumsbericht. Statt wirklich zu überlegen, wie die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich verkleinert werden ka
Reichtum – ein Tabu
»Unausgewogen«, kritisiert Volker Jung, Kirchenpräsident der
Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
, den Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung: »Er zeigt, dass Reichtum noch mehr als Armut ein Tabuthema ist.« Jung spricht sich für eine »neue Vermögenskultur« aus. Ziel müsse es sein, Reichtum sinnvoll für die Gemeinschaft einzusetzen und Reiche dabei zu unterstützen. »Wir als evangelische Kirche wollen mit Vermögenden mehr darüber sprechen, unter welchen Bedingungen Reichtum entsteht und welche Probleme, aber auch welche Chancen darin stecken.«
