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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 6/2014
Der Inhalt:

»Wer bin ich, dass ich richten könnte?«

Jesus von Nazareth hat laut Bibel zu Ehe, Familie und Sexualität kaum etwas gesagt. Gewarnt hat er vor moralischen Urteilen. Dies prägte die Spiritualität der christlichen Wüstenväter Ägyptens – und kann auch beispielhaft für die Kirche der Gegenwart sein
von Katharina Ceming vom 28.03.2014
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Jesus verurteilte die Ehebrecherin nicht, als sie vor ihm stand: Gemälde von Alessandro Varotari, genannt Il Padovanino (1588-1648) (Foto: akg-images/Erich Lessing)
Jesus verurteilte die Ehebrecherin nicht, als sie vor ihm stand: Gemälde von Alessandro Varotari, genannt Il Padovanino (1588-1648) (Foto: akg-images/Erich Lessing)
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Wenn die christlichen Kirchen, in besonderer Weise die katholische Kirche, heute über das Thema Ehe, Familie und Sexualität in ihren vielfältigen Ausprägungen sprechen, fallen zwei Dinge auf. Zum einen könnte man meinen, dies sei ein zentrales Thema der jesuanischen Verkündigung gewesen, was es mitnichten war. Ehe und Familie fanden in Jesu Verkündigung kaum einen Platz, genauso wenig wie eine eigenständige Sexualethik. Wenn Jesus sich zur Ehe äußert, ist dies weniger ein Statement zur Ehe an sich als eine seiner typischen Stellungnahmen gegen die Privilegierten und für die Benachteiligten. In diesem Fall für die Frauen, die von der gängigen jüdischen Scheidungspraxis eindeutig benachteiligt wurden. Es gab jüdische Rechtsschulen, die bereits eine wiederholt schlechte Essenszubereitung als Scheidungsgrund akzeptierten

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