Weit und breit kein stilles Örtchen
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Morgens, auf dem Weg zu ihrer Arbeit, achtet Rajvinder Kaur genau darauf, wohin sie ihre Füße setzt. Da sind Pfützen auf dem Weg, in denen sich Abwasser aller Art zu einer übel riechenden Brühe mischen. Am Rand liegen stinkende Häufchen und verdächtige dunkle Plastiktüten, auf die man besser nicht tritt. Rajvinder Kaur arbeitet als Sozialarbeiterin in der nordindischen Drei-Millionen-Stadt Lakhnau. Sie geht zu denen, die im Slum oder auf dem Gehsteig leben. An einer Straßenkreuzung trifft sie frühmorgens Männer, die sich als Tagelöhner durchschlagen. Sie hoffen, dass ihnen jemand für ein paar Stunden Arbeit gibt, auf dem Bau oder als Rikscha-Fahrer. Manchmal, hinter vorgehaltener Hand, sprechen diese Männer mit der Sozialarbeiterin auch über eines ihrer drängendsten Probleme. Sie nennen es »die Hygiene«.